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Caterpillar in Dortmund – die Fertigung der größten Hydraulikbagger der Welt

In den Minen der Welt werden die unterschiedlichsten Erdschichten bewegt, um Kohle, Gold & Co. abzubauen. Dabei werden schier unvorstellbare Mengen Stein umgeschichtet und Bagger in großen Größen eingesetzt – gefertigt in Dortmund von dem Unternehmen Caterpillar.

Wir haben Ramona Söpper aus der Unternehmenskommunikation dazu befragt, was das Unternehmen Caterpillar ausmacht und wie groß der größte Bagger der Welt ist:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Die Caterpillar Global Mining HMS GmbH als Tochterfirma des Weltkonzerns Caterpillar Inc. entwickelt, fertigt und montiert am Standort in Dortmund-Dorstfeld die weltweit größten Hydraulikbagger mit einem Einsatzgewicht von 100 bis zu 1.000 Tonnen. Der Standort mit seinen rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann auf 125 Jahre Erfahrung im schweren Maschinenbau, angefangen unter Orenstein & Koppel zurückblicken. Die großen Bagger verlassen den Standort in Dortmund, um in den großen Tagebauen der Welt in den Einsatz zu starten. Hier sind sie hauptsächlich für die Gewinnung von Mineralien wie Gold, Diamanten, Kupfer, Kohle, Eisenerz und Ölsand verantwortlich. Unser Händlernetzwerk unterstützt uns bei dem weltweiten Einsatz unserer Produkte. Wie unser Standort eine lange Tradition hat, so können wir auch stolz auf die langjährige Zugehörigkeit unserer MitarbeiterInnen blicken. Hohe Jubiläen von 40 bis 50 Jahren sind für uns keine Seltenheit.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Dass die größten Hydraulikbagger der Welt ihren Start im Ruhrgebiet haben und von hier aus in ihren Einsatz rund um den Globus starten, überrascht immer noch viele. Selbst die kleinsten Hydraulikbagger unserer Produktpalette starten bei einem Einsatzgewicht von 140 Tonnen. Zum Vergleich, die kleineren Bagger, die auf klassischen Baustellen zu finden sind, wiegen ca. 20 Tonnen.

Der größte Hydraulikbagger 6090 kommt mit seinem Einsatzgewicht an stolze 1.000 Tonnen heran. Durch die enorme Größe werden die Geräte am Standort nicht vollständig montiert. Die einzelnen Module werden soweit zusammengebaut, dass unsere MitarbeiterInnen Tests des Motors und der Hydrauliksysteme innerhalb des Grundgerüstes vornehmen können. Danach werden die Module wieder demontiert und verlassen mit bis zu 30 Schwerlasttransporten unseren Standort in Dortmund. Am jeweiligen Einsatzort angekommen, unterstützen unsere Kolleginnen und Kollegen die lokalen Händler und Kunden bei der Inbetriebnahme und der finalen Montage der Geräte.

Aufgrund der enormen Größe müssen die Baggerfahrer in den Minen wahrlich schwindelfrei sein; denn die Höhe des Kabinendaches des 6090 liegt bei 10 Metern. Die Reichweite unseres 6090 reicht bis zu einer Höhe von 20 Metern und einer Länge von 19,2 Metern. In die Tiefe kann der 6090 seine Klappschaufel bis auf 2,5 Meter in den Boden bringen. Die Standard-Schaufelgröße unseres größten Baggers beträgt 52m³, womit er eine Fördermenge von 6.700 Tonnen pro Stunde schafft. Doch auch diesen Rekord konnte das Dortmunder Team in den letzten Jahren noch überbieten. Eine Sonderanfertigung einer 55m³ Klappschaufel, in welcher locker zwei Schulklassen Platz finden, wurde am Standort gefertigt. Bei einer Gesamtbreite von über 6 Metern bringt alleine die Klappschaufel ein stolzes Gewicht von 80 Tonnen auf die Waage.
Diese Sonderanfertigungen für unsere Kunden sind keine Seltenheit. Ständig werden unsere Geräte an die Gegebenheiten vor Ort angepasst; sei es ein Einsatz in staubigen und heißen Gebieten oder in eiskalten Gegenden.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
Bereits unter Orenstein & Koppel kristallisierte sich heraus, dass der Standort mit der Produktion von Hydraulikbaggern seinen Weg in die Zukunft einschlagen wird. Der erste Hydraulikbagger RH 5 wurde unter Orenstein & Koppel im Jahr 1962 gebaut. Dieser ist auch heute noch als Erinnerungsstück am Standort ausgestellt. Schnell wurden die Dimensionen größer und die erfahrenen Teams vor allem in den Bereichen der Schweißerei, Montage, E-Montage, Machining und Inbetriebnahme stellten unter Beweis, dass der Standort für Rekorde geschaffen ist. 1997 wurde der Weltrekord mit dem größten Hydraulikbagger der Welt, dem damaligen RH 400 und heutigem 6090 aufgestellt. Seit 2011 gehört der Standort in Dortmund als Caterpillar Global Mining HMS GmbH zu Caterpillar Inc. und komplettiert somit das Bergbau-Produktportfolio des Weltkonzerns.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Das Projekt »Superlative – Made in Germany« klang für uns sofort interessant und passend. Wir sind stolz auf unsere Produkte und auf die enormen Dimensionen, sowohl des kompletten Gerätes als auch der Einzelteile, die hier am Standort durch die einzelnen Fertigungsschritte entwickelt, produziert, montiert und getestet werden. Die weltweit größten Hydraulikbagger sind Superlative, welche unsere MitarbeiterInnen nur zu gut aus ihrem täglichen Arbeiten kennen. Auch diese Kolleginnen und Kollegen möchten wir an dieser Stelle hervorheben. Durch den täglich unermüdlichen Einsatz konnten wir uns in der Vergangenheit stark entwickeln und unsere Händler und Endkunden mit den besten Produkten beliefern.

Mit unserer Teilnahme an dem Projekt möchten wir unser Superlativ aus dem Ruhrgebiet etwas bekannter machen. Denn für unsere Entwicklung am Standort suchen wir immer neue Talente, die in einem internationalen Umfeld unsere Produkte voranbringen möchten. Werden Sie Teil des Fortschritts und unterstützen Sie unser globales Team in den Bereichen der Fertigung oder im Büro.

Herzlich bedanken wir uns auch bei dem kompetenten Team von fotogloria um Frau Edda Fahrenhorst, sowie bei Herrn Christoph Morlinghaus und Herrn Raphael Janzer für die Aufnahme der spannenden Fotos an unserem Standort.

Natürlich wollten wir auch von Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus wissen, wie es für ihn war, in der Fertigung der größten Hydraulikbagger der Welt zu fotografieren:

»Die größten Bagger der Welt? Großartig. Das ist eines DER Motive, auf die ich im Rahmen des Projekts gehofft hatte. Allerdings: In der Fertigung in Dortmund steht kein fertiger Bagger.

Warum? Die Bagger sind am Ende so groß, dass sie nicht mehr transportierbar sind und so werden nurmehr die Einzelteile durch die Welt verschifft, um dann am Einsatzort aufgebaut zu werden – das muss man sich mal vorstellen, der größte Bagger ist 10 Meter hoch! Wahnsinn.

In der Fertigungshalle jedenfalls waren wir umgeben von verschiedensten Formen und Teilen, die wie ein abstrakter Baukasten anmuteten – für den Laien schwer zu durchschauen, welches Teil wohin am Bagger gehören könnte, aber dabei einfach total ästhetisch und toll anzuschauen.

Dazu kam, dass man gehört hat, wie überall gearbeitet wird, aber man die arbeitenden Menschen nicht gesehen hat, da sie irgendwo in den riesigen Teilen quasi verschwunden waren.

Für mich war der Einblick in ein so hochindustrialisiertes Unternehmen jedenfalls sehr spannend. Und wer weiß, vielleicht darf ich ja doch noch eines Tages den ganzen Bagger irgendwo auf der Welt fotografieren…«

* Wenn Sie mehr über Caterpillar erfahren möchten, dann bitte HIER entlang.

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.