Schnöggersburg – die größte Übungsstadt Europas beim Gefechtsübungszentrum Heer

Wenn Soldaten in den Einsatz geschickt werden – gleich welcher Natur und in welchem Land – müssen verschiedenartigste Aufgaben bewältigt werden. Um möglichst viele Szenarien üben zu können und auch um gezielt für ebenjene Szenarien auszubilden, wird in Brandenburg die größte Übungsstadt Europas gebaut: Schnöggersburg.

Wir haben Eva Wilkens, die Pressesprecherin Süd des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr nach dem Superlativ »Schnöggersburg« befragt:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (BAIUDBw) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministerium der Verteidigung. Es ist zuständig für Baumaßnahmen im Inland, Ausland und in den Einsatzgebieten, für die Einhaltung umweltschutzrechtlichen Vorgaben und für allgemeine Dienstleistungsangelegenheiten. Das BAIUDBw ist verantwortlich für die Planung des sogenannten Urbanen Ballungsraumes »Schnöggersburg«.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Der Urbane Ballungsraum »Schnöggersburg« ist die größte Übungsstadt in Europa. Dort werden typische Elemente einer städtischen Bebauung abgebildet, an denen die Soldatinnen und Soldaten exemplarisch ausgebildet werden und üben können. In »Schnöggersburg« befinden sich mehr als 500 Gebäude mit unterschiedlichen Geschossen sowie unter anderem über 300 Hütten, 16.500 m Straßen, 800 m Kanal (künstlicher Fluss Eiser), über 500 m Übungskanalisation, ein 350 m langer U-Bahn-Tunnel. Die Gesamtfläche beläuft sich auf rund 2,5 km x 2,5 km.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
2005 entstand die Idee zur Schaffung exemplarischer Übungs- und Ausbildungsanlagen, die die Möglichkeit einer komplexen Ausbildung in den unterschiedlichsten Szenarien innerhalb eines urbanen Ballungsraumes zulassen.
Nach der Entscheidung des Inspekteur des Heeres 2006, der Erstellung der militärischen Bedarfsforderung und eines Ausbaukonzeptes im Jahre 2009 sowie der Genehmigung des Investitionsvorhabens »Urbaner Ballungsraum« als Große Baumaßnahme durch das Bundesministerium der Verteidigung, begannen die Bauarbeiten im Jahre 2012.
Im Oktober 2017 fand die Teilübergabe der Altstadt statt, die Fertigstellung ist für das Jahr 2020 geplant.

Zur Historie: In der Nähe des entstehenden Urbanen Ballungsraumes befand sich bis in die 1930er Jahre die Ortschaft »Schnöggersburg«. Die Namen des Flußlaufes, der Straßen und Plätze sind abgeleitet aus alten Jagenkarten der Umgebung als Ausdruck der besonderen Verbundenheit des Gefechtsübungszentrums mit der Region Altmark.

Selbstverständlich wollten wir auch von Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus wissen,  wie es war, in Schnöggersburg zu fotografieren:

»Schnöggersburg ist eines der allerersten Themen, die mir »in die Hände« gefallen ist, als ich begann, mich nach Superlativen umzuschauen – ich wusste sofort: Da muss ich fotografieren.

Als Edda das gehört hat, hat sie erstmal gelacht und das Ganze für recht aussichtslos erklärt. Dann aber hat sie angefangen, ein paar alte Kontakte aus einem vorangegangenen Projekt anzuschreiben und siehe da: Etwa anderthalb Jahre steten Kümmerns später hat es dann geklappt!

Und das Warten hat sich gelohnt – was für ein Ort! Auf engstem Raum sind dort  verschiedenste Szenarien aufgebaut, vom Industriegebiet, über eine Hochhausanlage, bis zu einem Elendsviertel und von einer U-Bahn-Anlage bis hin zu einem Gotteshaus (eine Mixtur aus verschiedenen Religionen).

Das alles dient dazu, dass die Bundeswehr, genauer natürlich die Soldaten, für ihre eventuellen Einsätze ausgebildet werden und in verschiedenen Umgebungen üben können: Schnöggersburg ist eine vollständige und komplett künstlich angelegte Übungsstadt.

Ich bin immer noch total fasziniert davon und zwei Tage auf dem Gelände, mit sehr netter Begleitung und Hilfe von Frau Wilkens, waren zwar schon großartig, aber einfach zu kurz – ich wünschte, ich könnte dort mal eine Woche lang alles in Ruhe kurz und klein fotografieren, das wäre ein Traum!«

*Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist auch von Christoph Morlinghaus und von Eva Wilkens und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.