»Eine aufreibende und aufregende Erfahrung« – Christoph Morlinghaus im Gespräch

In den ersten 20 »Superlative – Made in Germany« stecken 8.136 Kilometer kreuz und quer durch Deutschland, 214 belichtete 8×10“ Farbnegativfilme, 8 Wochen Fotografie, ungezählte Arbeitsstunden von 5 Menschen und noch einiges mehr. Wir haben Christoph Morlinghaus, den Superlative-Fotografen, zu seinen Erfahrungen befragt:

Christoph, die ersten 20 »Superlative – Made in Germany« sind fotografiert. Hattest Du Dir vor Beginn der Reise durch Deutschland vorgestellt, dass Du die erste Phase mit so vielen großartigen Erfahrungen und Bildern abschließen würdest?
Ganz ehrlich? Ich dachte schon, dass das gut werden würde. Wir, also Edda Fahrenhorst von fotogloria und ich, hatten ja vorher schon lange nach tollen Superlativen gesucht und auch eine lange Liste zusammengestellt. Aber wenn dann die Motive – die Du Dir vorher nur erhofft und erträumt hast – real werden, dann ist das schon großartig. Und natürlich erlebt man auf einer zweimonatigen Reise durch Deutschland auch so allerhand… Also alles in allem: Meine ohnehin schon hohen Erwartungen wurden tatsächlich noch übertroffen.

Was war denn die größte Herausforderung während Deiner Reise?
Nicht wahnsinnig zu werden! Das war eine aufreibende und aufregende Erfahrung. Alleine was es heißt, die etwa 110 Kilo Equipment immer wieder durch die Gegend zu schleppen – ok, das habe ich nicht alleine gemacht, sondern hatte Hilfe von meinem Assistenten Raphael Janzer – aber schon die Logistik, immer alles sortiert, griffbereit und einsetzbar zu halten… Dann immer wieder viele Stunden im Auto, gerne auch mal nachts oder in Staus. Und wo wir schon bei der Nacht sind: Es gab Shootings, die konnten nur mitten in der Nacht stattfinden, wie etwa das im Casino Baden-Baden, wo wir nur nach dem normalen Spielbetrieb rein durften, aber vor den Touristen-Rundgängen wieder raus mussten. Dann der ständige Bettenwechsel: Wir haben uns durch Deutschlands Billigpensionen geschlafen und gegessen, das war teilweise schon sehr speziell. Wirklich hart war auch das Freibier auf dem Oktoberfest…

Im Ernst: Wirklich herausfordernd für mich war es dabei mein kindliches Staunen und die Neugierde für jede neue Location zu bewahren und natürlich die ganze Zeit die Konzentration für die Fotos aufrecht zu erhalten. Ich habe ganz am Anfang ein wirklich, wirklich gutes Bild in den Hallen von Airbus fast verpasst, weil ich vor lauter Aufregung vergessen hatte, den Schieber für die Belichtung zu ziehen, das war ganz unangenehm. Es galt also, trotz dieses überwältigenden Projektes im Rücken, eine Professionalität herzustellen, die es mir erlaubte, gute Bilder zu machen.

Christoph Morlinghaus fotografiert in der Helios-Klinik in Hamburg

Christoph Morlinghaus fotografiert in der Helios-Endo-Klinik in Hamburg

Welcher Moment war denn der Atemberaubendste der Reise?
Ganz klar der größte Operationssaal Deutschlands in der Helios-Klinik in Hamburg. Wir durften im OP während der vielen und auch parallel laufenden Operationen dabei sein und fotografieren. Es war unglaublich für mich, all die Sinneseindrücke zu verarbeiten und in einem Bild umzusetzen: Es war laut, die Geräusche reichten von Bohrmaschinen bis zum Stimmengewirr der vielen verschiedenen Gespräche an den Tischen. Es roch streng nach Blut und angesengten Knochen. Dazu die lockere Stimmung derjenigen, die das alltäglich machen, plus dem eigentlichen archaischen Akt des Operierens, das aber wiederum mit höchster Präzision und in einer sehr modernen, hochtechnisierten Umgebung. Das alles zusammen war eine einzigartige Erfahrung.

Welcher Moment hat Dich Nerven gekostet?
In den Eingeweiden des Frankfurter Flughafens haben mich die Motive reihenweise angesprungen, aber die Zeit war sehr limitiert. Da musste ich, auf einem Geländer mich und die Kamera irgendwie balancierend, einfach einen frustrierten Urschrei von mir geben, der aber dankenswerterweise ungehört verhallte, da es in besagten Katakomben sehr laut war. Das ist immer das Schlimmste für mich: Wenn ich bei einer tollen Location fotografiere, aber dann Abstriche wegen Zeitdruck machen muss… Aber alles in allem sind ja trotzdem zwei gute Bilder entstanden.

Christoph Morlinghaus fotografiert die Gepäcklogistik des Frankfurter Flughafens

Christoph Morlinghaus fotografiert die Gepäcklogistik des Frankfurter Flughafens

Welche war die schönste Erfahrung der Reise?
Das alle Menschen, und zwar wirklich alle, die wir in den Unternehmen und Institutionen getroffen haben, sehr hilfsbereit, zuvorkommend, effektiv, positiv und einfach toll waren. Egal wo wir hingekommen sind, wurden wir mit offenen Armen empfangen und es haben sich über die Dauer der Zusammenarbeit immer ganz schnell regelrechte Teams gebildet: Etwa bei Hermes haben uns zwei Damen zwei Tage begleitet – wir waren ganz schnell beim Du, sie haben sofort mit angepackt, assisitiert, mitgedacht, sind einfach so mit ganzem Herzen in das Projekt eingetaucht. Das hat mich echt beeindruckt. Und sehr gefreut.

Gab es einen weiteren besonderen Moment?
Ja, den gab es in der Tat und zwar mitten in der Nacht in Emsbüren. Wir waren fertig mit den Fotos im größten Gewächshaus Deutschlands, mein Assistent Raphael war schon auf dem Heimweg und ich war ziemlich spät abends alleine unterwegs auf der Suche nach etwas Essbaren, allerdings ohne Erfolg. Ich habe dann mitten auf der Straße einen Mann angesprochen und ihn gefragt, ob er mir ein Restaurant, Imbiss, Kiosk, irgendwas sagen kann, das noch offen hat, aber der Mann verstand kein Wort deutsch und war ganz offensichtlich aus dem arabischen Raum. Ich habe es trotzdem irgendwie geschafft, mich verständlich zu machen und er hat mir bedeutet, ihm zu folgen und ist dann mit dem Fahrrad etwa zehn Minuten vor mir und meinem Auto durch die Nacht gefahren und hat mich zu dem einzigen noch offenen Laden im Ort, der überhaupt noch Nahrung angeboten hat, geführt. Das war wirklich besonders.

Nun zur eingesetzten Technik: Mit welchen Equipment hast Du fotografiert?
Die schwere Kamera ist die Sinar P2. Die leichte Fachkamera, wenn man mal irgendwo viele Treppen hochmusste, ist die Canham JMC 810. Als starkes Weitwinkel hatte ich das Sinaron W 155mm, als gemäßigtes Weitwinkel dass Schneider Super Symmar 110XL, als Standardobjektiv  das Sinaron SE 300 mm, als ganz leichtes Tele APO Sinaron 360 mm und als leichtes Tele das Nikkor M 450 mm mit. Dazu natürlich Stative, Sinar Adhäsie Filmkassetten 8×10“ und dazu den besten Film, auf dem ich je fotografiert habe: den Portra 400, 8×10“ von Kodak Alaris.

Christoph Morlinghaus fotografiert mit der Sinar P2.

Christoph Morlinghaus fotografiert mit der Sinar P2.

Wieso fotografierst Du analog und das auch noch mit einem vermeintlich fotografischen Dinosaurier?
Ich stelle mir meine Bilder immer als größten fotografischen Abzug auf 1,80 x 2,25 Metern vor. Da soll man aus vier Metern Entfernung draufschauen können, um das Ganze zu erfassen, man soll aber auch ganz dicht rangehen können und noch das kleinste Detail unverpixelt und scharf sehen können – das gehört für mich zu dem perfekten Bild dazu.

Und in meinen Bildern versuche ich immer die größtmögliche Perfektion zu erlangen, natürlich auch in technischer Hinsicht. Und die ist meiner Meinung nach nur mit der Fachkamera auf 8×10“ Film möglich. Das hat zwei Gründe: 1. Nur die Fachkamera hat die Möglichkeiten der extremen Verschiebung, so behalte ich die absolute Perspektivkontrolle ohne Verzerrung der Linien. 2. Diese extreme Verschiebung wird nur vom analogen Film entsprechend aufgefangen, das schafft kein digitaler Sensor.

Aber ich will gar nicht zu sehr auf technische Details eingehen. Am Besten erklären kann ich meine Arbeitsweise vielleicht mit einem Vergleich: Warum hört man sich ein Musikstück lieber in einer Philharmonie an, als aus einem Kofferradio? In einer Philharmonie erlebt man die Musik ganz anders – das Stück wird durch die besondere Akustik des Raumes aus viel mehr verschiedenen, wahrnehmbaren Klängen zusammen gesetzt, die für das geübte Ohr sogar einzeln erkennbar sind, die sich aber auch für das ungeübte Ohr zu einem viel volleren und detaillierterem, gemeinsam harmonierendem Klang zusammen setzen. Ein Konzert in einer Philharmonie hat also einen ganz anderen und viel höheren Anspruch daran, Qualität erlebbar zu machen.

Und so ist es doch in jeder Disziplin: Es gibt immer ein paar Leute, die sich ungeachtet aller Kosten und größter Mühen auf den Weg machen, das eigentlich Unmögliche zu erreichen – die Perfektion in Qualität und Ausführung. Und das ist es, was ich auch anstrebe – die größtmögliche Qualität in der Fotografie.

Christoph Morlinghaus im größten Kino Deutschlands, der Lichtburg in Essen.

Christoph Morlinghaus im größten Kino Deutschlands, der Lichtburg in Essen.

Und warum fotografierst Du ausschließlich mit vorhandenem Licht?
Weil es überall genug Licht gibt. Das beste Beispiel: Ich habe das größte Kino, die Lichtburg in Essen, fotografiert und wollte das unbedingt während der stockdunklen Vorstellung nur mit dem Licht der Projektion machen. Alles in allem habe ich letztlich dann etwa zwei Stunden lang belichtet und voilá, es gab mehr als genug Licht.

Es gibt aber noch einen zweiten Grund, den ich fast wichtiger finde, auch wenn er sich etwas esoterisch anhört: Ich mag es sehr, Zeit zu fotografieren. Wenn ich zwei Stunden belichte, dann schaffe ich es, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – je nach zeitlichem Standpunkt – in einem Bild festzuhalten und zu zeigen. Etwas, das  nur in der Fotografie möglich ist.

Apropos Zeit, Deine Fotografie ist sehr zeitintensiv – bitte beschreibe, wie Du Dich Deinen Motiven näherst und was es dann heißt, ein Foto zu machen.
Bei der Motivsuche bin ich langsam, sehr langsam. Ich halte es da frei nach Michelangelo: Das Bild ist schon da, man muss es nur finden. Es gilt also, komplett in den Ort – was auch immer es für einer ist – einzutauchen, Perspektiven zu erforschen, Stimmungen und Schwingungen einzufangen, um dann DAS Motiv einzukreisen und zu entdecken. Das kann dauern. Das Foto zu machen ist dann vergleichsweise schnell, auch wenn die Kamera aufzubauen und einzurichten auch einen Moment dauert.

Christoph Morlinghaus im Casino Baden-Baden.

Christoph Morlinghaus im Casino Baden-Baden.

Hast Du ein Lieblingsbild?
Nein. Oder besser gesagt: Das wechselt jeden Tag, denn jedes Bild ist in meiner Erinnerung natürlich mit vielen verschiedenen Erinnerungen, Erfahrungen und Emotionen verknüpft. Natürlich ist das Bild aus dem OP immer sehr präsent. Aber ebenso die Bilder von der Meyer Werft, die schiere Größe der Hallen und Schiffe hat für mich eine unglaubliche Wucht. Oder das größte Gewächshaus mit den nahezu unendlichen Reihen an gleichförmigen Pflanzen. Oder natürlich die riesige und grob in die Natur eingreifende Fläche von Garzweiler. Genau genommen, ist mir von den 20 fotografierten Superlativen jedes Motiv und jedes Bild davon sehr nah.

2017 sollen viele weitere Superlative fotografiert werden – was wünschst Du Dir dafür?
Zeit, viel Zeit. Und dass ich wieder so viele freundliche und hilfsbereite Menschen treffe. Natürlich auch neue, überraschende Motive. Und ich hätte gar nichts dagegen, wenn aus all den Bildern irgendwann eine große Ausstellung und ein Bildband entstehen würden…

 

 

*Haben Sie auch ein spannendes Superlative? Melden Sie sich gerne bei uns unter: info@superlative-made-in-germany.de. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer..

»Superlative – Made in Germany»: Eine Idee entsteht

Es ist die fotografisch-organisatorische Königsdisziplin: Ein freies fotografisches Projekt anzustoßen und in der Größenordnung der »Superlative – Made in Germany« auch tatsächlich zu realisieren. Gemeinsam haben sich Edda Fahrenhorst, Mitgründerin und -inhaberin der Agentur fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit und der Fotograf Christoph Morlinghaus dieser Aufgabe gestellt.

Zu den Anfängen: Wie kam es dazu, dass Ihr zusammen arbeitet?
Christoph Morlinghaus: Anfang 2014 hatte ich mit Blick auf meine Arbeiten und meine Kunden festgestellt, dass ich gerne mehr in Richtung Industrie und vor allem auch mehr in Deutschland machen würde. Ich habe dann ganz schlicht gegoogelt und fotogloria wurde mir ziemlich sofort zur Kombination Fotografie und Industrie angezeigt. Mit Blick auf die Website war klar, dass die Agentur genau das macht, was ich mir vorgestellt habe. Also habe ich mich hingesetzt und eine Email geschrieben.

Edda Fahrenhorst: Die ersten Emails, die hin- und hergingen, habe ich sogar noch irgendwo, denn das war bereits zu dem Zeitpunkt ein sehr nettes Gespräch. Und spätestens nachdem wir das erste Mal gemeinsam an einem Tisch gesessen haben war klar, dass wir ähnliche Ideen zur Fotografie haben – wenn auch aus verschiedenen Ecken kommend – und entsprechend sehr gut zusammen passen könnten.

Warum wolltet Ihr ein freies fotografisches Projekt realisieren?
Edda Fahrenhorst: Die tägliche Arbeit in unserer Agentur fotogloria ist es unter anderem, Unternehmen und Institutionen im fotografischen Hinblick auf ihre Unternehmenskommunikation zu beraten und dann den dazu passenden Fotografen zu vermitteln. Das ist spannend und macht großen Spaß, die Fotografie ist aber natürlich immer sehr eng an die Vorstellungen der jeweiligen Unternehmenskommunikation gekoppelt. Da das auch für Christophs Arbeit gilt, waren wir einfach daran interessiert, ein eigenes Thema auszuarbeiten, mit dem wir einen freien inhaltlichen und fotografischen Blick auf einen Sachverhalt werfen können.

Christoph Morlinghaus: Es erschien uns außerdem sinnvoll, zusammen zu arbeiten. So konnte jeder von uns seine Stärken und Erfahrungen einbringen. Außerdem habe ich immer wieder in meiner Laufbahn Projekte gemacht und es war mir einfach wichtig, mal wieder frei zu arbeiten.

Apropos eigenes Thema: Wie kam es zu der Idee zu »Superlative – Made in Germany«?
Edda Fahrenhorst: Im Sommer 2015 haben wir beschlossen, gemeinsam ein freies Projekt zu realisieren. Für mich war von Anfang an dabei wichtig, dass wir einen zeitgemäßen, umfassenden und möglichst viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte abdeckenden Blick auf Deutschland werfen. Ich habe mich also erneut in Christophs Arbeit vertieft und bin seine bisherigen Arbeiten durchgegangen. Dabei haben sich zwei Punkte herauskristallisiert:  Christoph hat überhaupt keine Angst vor Größe, was man etwa bei seinem Projekt »Form and Faith« über gigantische Kirchbauten in den USA sehen kann. Das ist jedenfalls, fotografisch betrachtet, eine echte Besonderheit, denn wer behält schon einen kühlen Kopf angesichts riesiger Dimensionen, die konzentriert auf ein Bild gebannt werden sollen. Und zweitens: Christophs Bilder sind außergewöhnlich – sie zeigen einen außergewöhnlichem Blick und sind von außergewöhnlicher fotografischer Qualität.
Aus diesen Erkenntnissen habe ich dann Anfang 2016 die Idee und das Konzept zu »Superlative – Made in Germany« entwickelt.

 

Christoph, konntest Du Dich sofort mit dem Thema identifizieren?
Christoph Morlinghaus: Ja, dass konnte ich. Mich hat Größe schon immer interessiert und ich habe in den USA schon einige Superlative fotografiert, ich war beispielsweise auf dem größten Solarfeld oder im größten Gewächshaus, auf Ölfeldern oder in unterirdischen Labyrinthen. Insofern war die Idee perfekt für mich und meine Fotografie.

Ein Projekt in der Größenordnung hängt im ersten Schritt ganz stark von der Finanzierung ab, wie habt Ihr das geschafft?
Christoph Morlinghaus: Wir hatten dafür intern eine Abmachung: Wenn ich mit dem Projekt das Stipendium der VG BildKunst in voller Höhe zugesagt bekomme, dann starten wir.

Edda Fahrenhorst: Das Stipendium und damit auch der Startschuss für das Projekt kamen Mitte Juni und wir haben uns riesig gefreut. Aber es war auch klar, dass wir noch viel mehr Unterstützung brauchen würden und die haben wir auch bekommen – sowohl in der Kooperation mit dem BDI als auch durch Kodak Alaris, die uns viele Großbildfilme zur Verfügung gestellt haben oder auch durch Olympus und die Agentur UP there, everywhere, die uns toll unterstützt haben. Ihnen allen gilt unser großer Dank. Und natürlich haben wir selber ungezählte Arbeitsstunden und auch viele Euro in das Projekt gesteckt.

Wie habt Ihr die Durchführung des Projektes organisiert?
Christoph Morlinghaus: Zuerst haben wir eine Liste mit etwa 35 Wunsch-Superlativen durch alle Themenbereiche recherchiert.

Edda Fahrenhorst: Von denen wir mindestens zehn realisieren…

Christoph Morlinghaus: …aber eigentlich 20 fotografieren wollten. Und die 20 sind es dann auch geworden!

Edda Fahrenhorst: Jedenfalls habe ich eben jene Superlative, genauer gesagt natürlich die Unternehmen und Institutionen, angeschrieben und angerufen. Nicht immer bin ich sofort bei der richtigen Person angekommen, aber ich wurde immer so lange weiterverbunden, bis ich bei dem zuständigen Ansprechpartner gelandet bin. Dabei war meine fabelhafte Erfahrung: Ich bin fast überall sofort auf offene Ohren und Türen gestoßen!

Christoph Morlinghaus: Ich bin dann Anfang August aus Miami – wo ich seit ein paar Jahren wohne – nach Deutschland gekommen und habe mich relativ bald gemeinsam mit meinem Assistenten Raphael Janzer auf den Weg durch Deutschland gemacht.

Edda Fahrenhorst: Schon während Christoph auf der Reise war und die ersten Superlative fotografiert hatte, habe ich immer weiter Termine gemacht und Christoph und Raphael ziemlich im Zickzack durch Deutschland geschickt…

Christoph Morlinghaus: …wobei wir insgesamt über 8.000 Kilometer gefahren sind.

Edda Fahrenhorst: 20 Superlative später war die Phase der Fotografie dann vorbei und für mich war es an der Zeit, mich in die Gedanken um Superlative-Website & Co. zu vertiefen. Für Christoph folgte dann nochmal ein ganz großer Brocken Arbeit.

Christoph Morlinghaus: Ja, ich habe, zurück in Miami, erstmal alle Filme entwickelt und gescannt. Aber ganz reibungslos ging das auch nicht: Direkt nach meiner Landung musste ich nämlich zuallererst mein gesamtes Equipment zusammenpacken und vor Hurricane Matthew in Sicherheit bringen. Das war meine erste Zwangspause. Die zweite kam etwa drei Wochen später: Mein Rechner, der mit dem Scanner zusammen läuft, ist kaputt gegangen. Das hat mich dann noch mal eine Woche Zeit, viel Geld und am allermeisten Nerven gekostet. Aber letztendlich konnte ich Mitte November endlich alle Bilder zu Edda schicken.

Was war denn die größte organisatorische Herausforderung?
Edda Fahrenhorst: Die Zeit war sehr kurz. Wir haben vom eigentlichen Startschuss Mitte Juni bis zum letzten Foto am 2. Oktober entsprechend in nur dreieinhalb Monaten alle Superlative plus Sponsoring organisiert und durchgezogen, das war schon sportlich. Aber ehrlich gesagt entspricht uns dieses Tempo, wir laufen alle zur Höchstform auf, wenn der Druck steigt…
Apropos alle – Christoph und ich haben das Projekt natürlich nicht alleine gestemmt. An der Realisierung waren ebenso meine Kollegen Mike Gamio und Jochen Raiß nicht unerheblich beteiligt. Mike ist etwa viel mit Christoph zusammen zu den Terminen gefahren, ist verantwortlich für den Bau der Superlative-Website und vieles andere mehr.  Jochen hat einiges recherchiert und ein paar Wege zu Unternehmen gebahnt und beide gemeinsam haben uns den Rücken in der Agentur frei gehalten – ohne dem hätten wir gar nicht so intensiv an dem Projekt arbeiten können. Und dann war natürlich noch Raphael Janzer an dem Projekt beteiligt. Ursprünglich als Assistent geplant, hat er schon vom ersten Tag an die gesamte Projektdokumentation in Foto und Film übernommen und seine Sache wirklich mehr als großartig gemacht. Seine Arbeit ermöglicht uns einen tiefen Einblick in Christophs Arbeitsweise und nimmt uns mit auf die Reise zu den Superlativen – die Bilder sind übrigens auf unserem Superlative-Instagram-Account zu sehen. Insgesamt: Ein wirklich tolles Team, mit dem es Spaß macht, zu arbeiten!

Von links nach rechts: Mike Gamio (fotogloria), Edda Fahrenhorst (fotogloria), Raphael Janzer (Projektdokumentation und Assistenz), Christoph Morlinghaus (Fotograf Superlative) und Jochen Raiß (fotogloria)

Für 2017 ist geplant, viele weitere Superlative zu fotografieren – wie ist es dazu gekommen?
Edda Fahrenhorst: Das hat mehrere Gründe. Der erste ist, dass es noch sehr, sehr viele spannende Superlative in Deutschland zu entdecken gibt. Der zweite ist, dass wir in der ersten Phase gar nicht alle Superlative fotografieren konnten, so haben wir bereits Zusagen etwa von dem dem modernsten Luftdrehkreuz der DHL, von dem modernsten Konzertsaal Deutschlands, der Elbphilharmonie, von dem größten Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr und noch einige andere mehr. Und dann ist natürlich noch die Partnerschaft mit dem Bundesverband der deutschen Industrie e.V., dem BDI, zu nennen, denn: Gemeinsam mit dem BDI gehen wir auf die Suche nach den spannendsten Superlativen und sprechen gemeinsam Unternehmen in Deutschland an. Ich bin mir sicher, dass wir als Ergebnis dieser Suche noch viele interessante »Superlative – Made in Germany« finden werden.

Christoph Morlinghaus: Neben den genannten Gründen planen wir vor allem, aus den Bildern eine große Ausstellung und einen opulenten Bildband zu machen. Und dafür sind 20 einfach noch nicht genug. Ich würde gerne 50 Superlative fotografieren. Oder vielleicht sogar 100.

Und welche Superlative wünscht Ihr Euch noch?
Edda Fahrenhorst: Die genannten sind schon klasse, da freue ich mich drauf. Ich persönlich würde gerne noch mehr zum Thema Forschung machen, das Fraunhofer-Institut etwa arbeitet an so vielen spannenden und zukunftsweisenden Themen, das Helmholtz-Institut sicher auch. Und das Goethe-Institut…

Christoph Morlinghaus: Forschung finde ich auch spannend. Mich interessiert außerdem das Thema Massenlandwirtschaft – ich würde etwa gerne die größte Geflügelzucht Deutschlands fotografieren, aber da ist nicht ganz leicht dranzukommen. Die gelbe Wand beim Revierclub BVB wäre auch super. Oder die teuerste Baustelle Deutschlands, den Berliner Flughafen. Die Nationalbibliothek würde mich sehr interessieren und als Energieerzeuger würde ich gerne das größte Atomkraftwerk fotografieren… Es gibt da draußen noch sehr viel zu tun!

 

*Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit  und die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlative? Melden Sie sich gerne bei uns per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

 

Osram in München – der führende Hersteller von Auto-Lichttechnik in Deutschland

Osram, mit Hauptsitz in München, ist ein weltweit führender Lichthersteller. Im Bereich Fahrzeug-Lichttechnik ist das Unternehmen globaler Technologie- und Marktführer und testet neue Formen der Automobilbeleuchtung in einem Lichttunnel in Herbrechtingen um diese zur Serienreife zu bringen.

Wir haben Gabriele Ruppert, ihres Zeichens Global Media Asset Managerin bei Osram gebeten, uns ein bisschen mehr über ihr Superlativ zu erzählen:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Osram ist ein weltweit führendes Hightech-Unternehmen mit einer über 110-jährigen Geschichte. Die überwiegend halbleiterbasierten Produkte ermöglichen verschiedenste Anwendungen von Virtual Reality bis hin zum autonomen Fahren sowie von Smartphones bis zu vernetzten intelligenten Beleuchtungslösungen in Gebäuden und Städten.
Osram nutzt die unendlichen Möglichkeiten von Licht, um das Leben von Menschen und Gesellschaften zu verbessern. Mit Innovationen von Osram werden wir künftig nicht nur besser sehen, sondern auch besser kommunizieren, uns fortbewegen, arbeiten und leben.
Osram beschäftigte Ende des Geschäftsjahres 2017 weltweit rund 26.400 Mitarbeiter.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Mit 600 Metern strahlt Laserlicht doppelt soweit wie normale Fernscheinwerfer.
Laserlicht sorgt für verbesserten Sichtbereich des Fahrers bei Dunkelheit und erhöht dadurch die Verkehrssicherheit.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
Verschiedene Technologiebausteine waren hier wichtig: Die blaue Laserdiode, die Umwandlung in weißes Licht (der Konverter) und Entwicklung des elektronischen Abschaltsystems. Mut, Risikobereitschaft und starke Partner haben von der Idee, über den Prototypen hin zum Serienprodukt geführt. Mit dem BMW i8 und dem Audi R8 LMX kamen 2014 die weltweit ersten Serienfahrzeuge mit Laserlicht von Osram auf die Straße. 2015 folgte der neue BMW 7er. Für »Laserlicht im Auto – mit Sicherheit und Weitblick in die Zukunft« wurde das Team von Osram und BMW 2016 für den Deutschen Zukunftspreis nominiert

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Als deutsches Traditionsunternehmen und Weltmarktführer im Bereich Automobilbeleuchtung freut es uns sehr im Zuge dieses Projekts unsere Innovationskraft unter Beweis zu stellen und im Kreise vieler großer Namen unsere renommierten Produkte »Made in Germany« zu präsentieren.

Selbstverständlich haben wir auch Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus gefragt, wie es für ihn war, im Lichttunnel zu fotografieren:

»Das war ein schwieriges Motiv. Ich bin in den Raum gekommen und da war gefühlt erstmal das große Nichts. Ein dunkles Nichts aus Schwarz- und Grautönen mit ein wenig Weiß dazu…

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um den Raum zu verstehen und dann hat mich der sportliche Ehrgeiz gepackt, ein gutes Bild aus Stuttgart mitzunehmen – ich finde, das ist mir gelungen, habe ich doch diese ganzen Schattierungen mit viel Liebe in einem Schuss eingefangen.«

* Wenn Sie mehr über Osram erfahren möchten, dann bitte HIER entlang

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist von Tobias Gerber und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

 

Elbphilharmonie in Hamburg – das begehrenswerteste Konzerthaus Deutschlands

Der Beschluss, ein neues Wahrzeichen und »Kulturdenkmal für alle« für Hamburg zu bauen, fiel 2007. Neun Jahre später war es dann so weit, die Elbphilharmonie wurde eröffnet. Seither wurden ungezählte Konzerte gespielt und knapp 6 Millionen Menschen haben das Konzerthaus im Hafen besucht.

Wir haben Julia Mahns von der Elbphilharmonie-Unternehmenskommunikation gebeten, uns ein paar Fragen zu beantworten:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Am 11. und 12. Januar 2017 wurde die Elbphilharmonie Hamburg eröffnet
Seitdem ist das Konzerthaus Anziehungspunkt für alle Hamburger und für Gäste aus der ganzen Welt. Das spektakuläre Gebäude vereint drei Konzertsäle, einen großen Musikvermittlungsbereich, Gastronomie, ein Hotel, ein Parkhaus und die öffentliche
Plaza, die Besuchern einen einmaligen Panoramablick über die gesamte Stadt
bietet.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Eröffnung: 11. Januar 2017
Höchster Punkt: 110 m ü. NN
Höhe der Plaza: 37 m
Sitzplätze im Großen Saal: 2.100
Anzahl der Wohnungen: 45
Anzahl Dachpailetten: ca. 5.800 Stück
Anzahl Treppenhäuser: 11
Gesamtgewicht Gebäude: 200.000 t
Besucher seit Eröffnung: 5,8 Millionen (Stand April 2018)

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlative geworden?
Entworfen wurde die Elbphilharmonie von dem renommierten Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron. Auf einem Backsteinsockel – dem ehemaligen Kaispeicher A, der
zwischen 1963 und 1966 am Hafen errichtet und dann als Tee-, Tabak-und Kakaolager genutzt wurde – ragt heute ein gläserner Neubau mit einer geschwungenen Dachlandschaft bis zu 110 Meter hoch in den Himmel. Erbaut an der westlichen Spitze der modernen HafenCity, Europas größtem innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekt, in direkter Nachbarschaft zum UNESCO-Welterbe Speicherstadtund Kontorhausviertel mit Chilehaus, wirkt die Elbphilharmonie wie ein Symbol für die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt. Schon jetzt haben seit Eröffnung im Januar 2017 5,8 Millionen Menschen die Elbphilharmonie besucht.

Orchesterkonzerte und konzertante Opernaufführungen mit den besten Orchestern der
Welt, Klavier-, Streichquartett – und Liederabende sind ebenso zu erleben wie Weltmusik, Elektro oder Pop. Internationale Stars prägen den musikalischen Herzschlag des Hauses genauso wie die Künstler und Ensembles der Stadt. Das NDR Elbphilharmonie Orchester mit seinem Chefdirigenten Thomas Hengelbrock ist als Residenzorchester in die Elbphilharmonie eingezogen, das Ensemble Resonanz hat im Kleinen Saal einen neuen Raum für seine exzellenten, insbesondere der zeitgenössischen Musik verpflichteten
Konzertprogramme gefunden. Ihr umfangreiches Musikvermittlungsprogramm mit Konzerten für Kinder und Familien, Mitmachprojekten und Workshops für alle Altersklassen macht sie zu einer lebendigen Plattform für musikalische Begegnungen ganz unterschiedlicher Art.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Die Elbphilharmonie mit einem repräsentativen Foto aus dem Großen Saal in der Superlative-Sammlung als ein architektonisch sehr besonderes Gebäude und einzigartiges Konzerthaus zu präsentieren.

Selbstverständlich haben wir auch Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus gebeten, uns von seinen Erlebnissen in der Elbphilharmonie zu erzählen:

»Das ich in der Elbphilharmonie fotografieren durfte bedeutet mir sehr viel. Ich bin schon immer ein Fan von dem Gebäude gewesen und ich wollte einfach gerne wissen, was ich für ein Bild machen würde – es gibt schon gute Fotos von anderen Fotografen.

Schon bei der ersten Besichtigung war klar, dass es nicht einfach werden würde, ein noch ungesehenes Bild zu machen – ich bin Runde um Runde durch den Saal gelaufen, treppauf, treppab und habe dabei Möglichkeiten geknipst. Beim Sichten habe ich dann gesehen, wie schwierig es wirklich ist, dort vernünftig zu fotografieren…

Am Shooting-Tag jedenfalls hatte ich einen recht genauen Plan, was zu tun ist, bin aber auch da tatsächlich mächtig ins Schwitzen gekommen, denn ich habe mir selber eine wirklich schwere Aufgabe gestellt. Und natürlich hatte ich zwischen den Proben nicht ewig Zeit… Ich denke aber, dass ich es am Ende hinbekommen habe, ein gutes und neues Bild zu machen.

Und es gibt etwas, was ich nicht vergessen werde: Beim ersten Besichtigungstermin durften wir uns frei im großen Saal bewegen, waren quasi alleine und durften zuhören, wie jemand, dessen Namen ich leider nicht weiß, den Flügel Probe gespielt hat. Das war einmalig – danke Frau Mahns, dass wir das erlebeben durften!«

* Wenn Sie mehr über die Elbphilharmonie erfahren möchten, dann bitte HIER entlang

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist von Mike Gamio und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.