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Die erste Superlative-Ausstellung wird in Zingst gezeigt

»Hier ist ein Fotograf am Werk, der großangelegte Ideen in kongenialen Bildern zu dokumentieren vermag. Emotionen und intellektuelle Auseinandersetzung werden in den Fotos in gleichem Maße angesprochen.« Klaus Tiedge, Kurator Fotografie Zingst.

Wir sind stolz und glücklich, dass wir die Ausstellungspremiere im Rahmen des diesjährigen Umweltfotofestivals »horizonte zingst« vom 26. Mai bis 3. Juni 2018 feiern dürfen!

Das Umweltfotofestival »horizonte zingst« findet 2018 zum elften Mal statt und hatte im letzten Jahr rund 57.000 Besucher. Gezeigt werden in diesem Jahr 20 Fotoschauen, die sich um den thematischen Schwerpunkt Umwelt drehen. Dabei wird es erhaltenswerte Naturschönheiten ebenso zu sehen geben, wie eine akute Gefährdung derselben. Gezeigt werden außerdem  Ausstellungen, die sich mit generellen gesellschaftlichen Fragestellungen beschäftigen.

Klaus Tiedge, Kurator Fotografie Zingst

Wie es dazu kam, dass die »Superlative« als Ausstellungspremiere auf dem Festival gezeigt werden – und zwar alle 40 im Großformat – dazu haben wir den Kurator Fotografie Zingst, Klaus Tiedge, befragt:

Sie sind seit Anbeginn ein intensiver Beobachter, Begleiter und auch gelegentlicher Ratgeber der »Superlative – Made in Germany«: Was ist es, was für Sie das Projekt ausmacht?
Superlative ist zunächst einmal eine großartige Idee – eben superlativ. Das Projekt hat alles, um einen besonderen Blick auf »Made in Germany« zu werfen. Bewundernswerte Leistungen werden damit ebenso dokumentiert, wie zeitkritisch zu betrachtende Phänomene. Hier wir ein Gesamtbild von Deutschland aufgezeigt, das aus einer solchen Perspektive noch nie aufgezeigt wurde.

Was ist für Sie aus fotografischer Sicht das Besondere an dem Projekt?
Hier ist mit Christoph Morlinghaus ein Fotograf am Werk, dem es gelingt – von einem sehr persönlichen kreativen Standort aus – faszinierende Bilder unter schwierigsten und außergewöhnlichsten Bedingungen zu machen. Ein klare Bildsprache und größte Variationstiefe werden bei Morlinghaus in gleicher Weise sichtbar.

Haben Sie einen Favoriten?
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Ich bin von »Superlative« wegen der Vielzahl spannender Motive begeistert. Wenn ich mich auf ein Bild festlegen soll, so ist es das Tagesschau-Studio, weil es aus der Alltäglichkeit des Fernsehens herausgelöst, so faszinierend wirkt…

Was hat Sie dazu bewogen, die Superlative als Ausstellung in Zingst zu zeigen?
Die Suche nach neuen, überraschenden fotografischen Projekten zwingt den Kurator dazu offen für mutige Ansätze zu sein. »Superlative – Made in Germany« hat Qualitäten des in dieser Weise noch nie Gesehenen. Auch die Verknüpfung mit Aspekten der Umwelt ergibt sich durchgänging.

Was erwartet den Besucher darüber hinaus beim elften Umweltfotofestival »horizonte zingst«?
Das Umweltfotofestival »horizonte zingst« bietet 2018 wieder ein Spektrum von Ausstellungen die von Naturschönheiten und – Gewalten bis zum Klimawandel und Gefährdungsszenarien Sehenswertes zu bieten hat. Außerdem wäre es nicht ein Festival, wenn nicht dem aktiven Fotografen ein großartiges Programm vielfältigster Anregungen und Betätigungen beboten würde. Workshops, Podien, Tag des Fotobuchs und nicht zuletzt ein aktiver Fotomarkt machen Zingst zu Reiseziel für alles Fotointeressierten.

Wir danken für das Gespräch, sind gespannt auf die Ausstellungspremiere und freuen uns auf viele Besucher!

*»Superlative – Made in Germany« ist ein freies und gemeinsames Fotoprojekt von dem Fotografen Christoph Morlinghaus und von fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit.

**Auf dem Titelbild dieses Artikels sehen Sie Edda Fahrenhorst von fotogloria und den Fotografen Christoph Morlinghaus bei der Betrachtung der ersten Ausstellungsbilder.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL bei uns. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne im Vorfeld bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

 

 

Synlight – die größte künstliche Sonne der Welt

149 Strahler lassen beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Jülich eine Lichtintensität entstehen, die mindestens dem 10.000-fachen der natürlichen Sonnenstrahlung auf der Erdoberfläche entspricht.

»Synlight«  bietet damit die weltweit einmalige Testmöglichkeit für Wissenschaft und Wirtschaft aus den Bereichen der solaren Chemie, der solarthermische Kraftwerksbranche und der Raumfahrt.

Wir haben Michel Winand, den Pressesprecher von »Synlight« gebeten, uns mehr über Synlight wissen zu lassen:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Darüber hinaus ist das DLR im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Zudem sind im DLR zwei Projektträger zur Forschungsförderung angesiedelt.
Das DLR erforscht Erde und Sonnensystem, es stellt Wissen für den Erhalt der Umwelt zur Verfügung und entwickelt umweltverträgliche Technologien für Energieversorgung,
Mobilität, Kommunikation und Sicherheit.
Sein Portfolio reicht dabei von der Grundlagenforschung bis zur Entwicklung von Produkten für morgen. Das DLR betreibt Großforschungsanlagen für eigene Projekte und als Dienstleister für Partner in der Wirtschaft. Darüber hinaus fördert es den wissenschaftlichen Nachwuchs, berät die Politik und ist eine treibende Kraft in den Regionen seiner 20 Standorte.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Das DLR-Institut für Solarforschung startete am 23. März 2017 den Betrieb des Hochleistungsstrahlers Synlight, eine bisher in der Welt einmalige Anlage. Jeder einzelne der 149 Strahler hat die Lichtleistung eines Großkino-Projektors. Gemeinsam erzeugen sie eine Lichtintensität, die mindestens dem 10.000-fachen der natürlichen Sonnenstrahlung auf der Erdoberfläche entspricht. Der Schwerpunkt in den nächsten Jahren wird auf der Entwicklung von Herstellverfahren für solare Treibstoffe liegen. Aber auch Forscher und Industrieunternehmen der solarthermischen Kraftwerksbranche oder aus der Luft- und Raumfahrt werden in Synlight ideale Bedingungen für Tests an Komponenten realer Größe vorfinden.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
Der Superlativ »größte künstliche Sonne« ergab sich eher zufällig aus den Anforderungen an die Anlage, die eine Zwischenstufe in der Entwicklung von solaren Anwendungen darstellt. Synlight verbindet die Forschung im Labormaßstab mit der Anwendung im Solarturmkraftwerk.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Das Projekt »Superlative – Made in Germany« hat das Potential zu inspirieren. Und zwar diejenigen zu inspirieren, die vielleicht jetzt noch die Schulbank drücken und in ein paar Jahren die Wissenschaftler von morgen sind.

Natürlich wollten wir auch von Christoph wissen, wie sich die größte künstliche Sonne Deutschlands fotografieren ließ:

»Die gesamte Anlage war etwas ganz Neues für mich, etwas ähnliches habe ich vorher noch nicht gesehen und war fasziniert: Diese Menge an silbernen, schönen und sich wiederholenden Strahlern, die auf den ersten Blick an das Facettenauge eines Insekts erinnern… Fotografisch ein absoluter Traum.

Und auch sonst war der Termin richtig gut: Ich durfte mich frei bewegen und kontte so ganz entspannt arbeiten, wurde auch sonst bestens versorgt und zu allem Überfluss habe ich Herrn Winand sogar meine kleine Kamera in die Hand gedrückt, damit er ein paar Making-Ofs macht. War super!«

* Wenn Sie mehr über Synlight erfahren möchten, dann bitte HIER entlang

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist  von Christoph Morlinghaus und Michel Wienand (Vielen Dank!)  und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

***Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

DLR Lampoldshausen – der einzige Höhensimulationsprüfstand Europas

Das Weltall, unendliche und unerforschte Weiten. Noch. Damit sich das ändert, entwickelt die Menschheit laufend neue Visionen, Ideen und Technologien. Um neuen Raum zu bereisen, ihn zu erforschen, neue Kenntnisse zu gewinnen und auch neue Einsichten.

Und da sich Forschungsvorhaben in einer solchen Größenordnung am besten in einem Verbund von vielen Instituten, Ländern und Wissenschaftlergemeinschaften umsetzen lassen, entwickeln unter dem Dach der Europäischen Weltraumagentur ESA 22 Staaten gemeinsam neue Wege ins All und dafür neue Weltraumverkehrsmittel. Wie etwa die Trägerrakete Ariane 6, die im Jahr 2020 ihren Weg in den Raum antreten soll.

In dieses Gemeinschaftsprojekt fließen die Kompetenzen von mehreren europäischen Partnern ein – aus Deutschland ist das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum, das DLR, beteiligt. Und zwar wurde eigens für dieses Vorhaben der Höhensimulationsprüfstand P4.1 entwickelt und am Standort Lampoldshausen gebaut. Dort wird nun das Triebwerk der künftigen Trägerrakete unter Bedingungen fast wie im Weltraum getestet.

Wir haben mit Anja Kaboth aus der Kommunikation des DLR Lampoldshausen über den einzigen Hohensimulationsprüfstand gesprochen:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Das DLR ist das nationale Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR als Raumfahrt-Agentur im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Zudem fungiert das DLR als Dachorganisation für den national größten Projektträger.
In den 20 Standorten Köln (Sitz des Vorstands), Augsburg, Berlin, Bonn, Braunschweig, Bremen, Bremerhaven, Dresden, Göttingen, Hamburg, Jena, Jülich, Lampoldshausen, Neustrelitz, Oberpfaffenhofen, Oldenburg, Stade, Stuttgart, Trauen und Weilheim beschäftigt das DLR circa 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das DLR unterhält Büros in Brüssel, Paris, Tokio und Washington D.C.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Für die Entwicklung des neuen Oberstufentriebwerks Vinci der zukünftigen europäischen Trägerrakete Ariane 6 wurde im Auftrag der Europäischen Weltraumagentur ESA ein neuer Prüfstand am DLR-Standort Lampoldshausen entwickelt und gebaut. DLR-Ingenieure testen an diesem Höhensimulationsprüfstand P4.1 das Vinci-Triebwerk im Vakuum, also unter Bedingungen fast wie im Weltraum. Das macht diesen Höhensimulationsprüfstand am DLR-Standort Lampoldshausen einmalig in Europa. Das Vinci-Triebwerk wird von dem Raumfahrtunternehmen Airbus Safran Launchers entwickelt und gebaut.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
Die Triebwerksprüfstände beim DLR-Institut für Raumfahrtantriebe in Lampoldshausen stellen eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung und Sicherstellung der Qualität von Antriebstechnologien bis hin zur Einsatzreife dar. So ist das DLR mit dem Höhensimulationsprüfstand P4 für die Entwicklung des in Europa zukünftig leistungsfähigsten Oberstufentriebwerks Vinci unverzichtbar: Wissenschaftler können Tests dank der
Simulation von Umgebungsbedingungen und Fluglasten, denen das Triebwerk bei seinem späteren Flug ausgesetzt ist, so realistisch wie möglich durchführen. Noch nie zuvor wurde in Europa ein mit den kryogenen Treibstoffen (Flüssigwasserstoff und Flüssigsauerstoff) betriebenes Oberstufentriebwerk mit 180 Kilonewton (18 Tonnen) Schub im Vakuum getestet. Dafür war es notwendig, eine neue Höhensimulationsanlage am DLR-Standort Lampoldshausen zu konstruieren und im Jahr 2005 fertigzustellen.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Das präzise Testen aller Komponenten, Triebwerke und besonders deren Zusammenspiel ermöglicht der europäischen Raumfahrt ein zuverlässigen und unabhängigen Zugang ins Weltall, von dem Jedermann profitiert. Es hat uns gereizt, all das in einem Foto zu sehen.

Wir wollten natürlich auch von Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus wissen, wie das Shooting in Lampoldshausen war.

»Das Vinci-Triebwerk in dem Höhensimulationsprüfstand zu fotografieren war eine einzigartige Gelegenheit! Und nur schwer planbar: Natürlich hatten wir im Vorfeld so viele Details wie möglich – mit dem unglaublich hilfsbereiten und netten DLR-Team – besprochen, aber ob der Höhensimulations-Test an dem geplanten Tag stattfinden würde, war nicht garantiert. Denn: bei einer so hochsensiblen und präzisen Testung wäre der Termin bei der kleinsten Ungereimtheit verschoben worden und dann hätten wir den Termin nicht mehr wahrnehmen können, da wir mit anderen Superlativen eng verplant waren…

Wir hatten mit dem DLR also ausgemacht, dass wir einen Anruf bekommen würden, ob alles geklappt hat und uns dann erst auf den Weg machen. Und der Anruf kam. Von Hamburg aus sind wir dann 600 Kilometer gen Süden gefahren und dank Staus & Co. sogar fast zu spät gekommen.

Aber wir haben es zeitig geschafft, so dass wir die sehr, sehr kurze Zeitspanne zwischen Test und Testabbau nutzen konnten, um das Triebwerk im Prüfstand zu fotografieren – eine Herausforderung, denn es war sehr dunkel in dem Raum und ich hatte große Schwierigkeiten, das Bild zu sehen…

Letztlich habe ich mich dafür entschieden, den Prüfstand wie ein Theater aussehen zu lassen. Dafür habe ich den Balgenauszug vollständig ausgezogen und 20 Minuten belichtet. Ich mag den Effekt der Zweiteilung sehr – unten ist das Triebwerk zu sehen und nicht viel mehr. Und in der oberen Hälfte steckt eine unglaubliche Technik und das Know-How von brillanten Wissenschaftlern, die das Triebwerk am Ende fliegen lässt. Faszinierend.«

*With courtesy of Airbus Safran Launchers and DLR.

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer und organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit.

***Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL bei uns. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne im Vorfeld bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.