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Zentralmoschee Köln – die größte Moschee Deutschlands

Vor mehr als 10 Jahren wurden die Baupläne von den Architekten Gottfried und Paul Böhm der Öffentlichkeit vorgestellt und im Juni diesen Jahres nun wurde die Zentralmoschee in Köln offiziell der muslimischen Gemeinde zur Nutzung übergeben: Die größte Moschee Deutschlands bietet 1.200 Gläubigen Platz und beherbergt neben Gebetsräumen auf rund 16.500 m² Nutzfläche außerdem eine Bibliothek und Schulungs- und Seminarräume.

Wir haben mit Ayse Aydin, der Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) über die Entstehung des Sakralbaus gesprochen:

Bitte stellen Sie Ihre Institution vor.
Die Türkisch-Islamische Union, kurz DITIB, ist ein 1984 gegründeter, gemeinnütziger eingetragener Verein und primär religiöser, zunehmend auch sozialer Dienstleister.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
DITIB bietet seit 1984 als Hauptsitz des größten muslimischen Dachverbands auf dem angestammten Gelände in Köln-Ehrenfeld vielfältige Dienste für die in ihr organisierten muslimischen Glaubensgemeinschaften an. Bis zum Abriss 2009 war die DITIB im alten Fabrikgebäude mit den über die Jahre gewachsenen Strukturen beheimatet. Schon darin war ein Gebetssaal integriert, jedoch von außen nicht erkennbar. Dieser provisorisch umgenutzte und baufällige Gebäudekomplex bot der Vielzahl religiöser, sozialer und kultureller Angebote und Veranstaltungen nicht mehr genügend Platz und machte damit einen Neubau erforderlich. Darüber hinaus war die Hinterhofmoschee durch den Bauzustand, aber auch die gegebene Baustruktur, wenig einladend.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
Bereits im Jahr 1996 erging ein Ratsbeschluss der Stadt Köln, der alle muslimischen Glaubensgemeinschaften dazu aufforderte, gemeinsam den Bau einer repräsentativen Moschee zu realisieren. Nach jahrelangen Diskussionen und dem Scheitern aller städtischen Bemühungen zur Umsetzung des Ratsbeschlusses, entschied die DITIB dann 2001, das eigene Gelände umzugestalten. Aus dem im Jahr 2005 mit Hilfe des Bundes Deutscher Architekten (BDA) durchgeführten Architektenwettbewerbs, an dem 111 Büros teilnahmen, entwickelte sich dann der kompromissfähige Entwurf der Architekten Gottfried und Paul Böhm, der sich in Zusammenarbeit mit der Bauherrin weiter entwickelte.

Das Highlight des Gebäudekomplexes, die Innenraumgestaltung des im Juni 2017 geöffneten Gebetssaals, wurde von dem Architekten und renommierten Künstler Semih İrteş (Atelier NAKKAŞ/Istanbul) und dem Kalligraphen Hüseyin Kutlu gestaltet und mit einem Künstlerstab von 31 Personen in knapp drei Monaten fertiggestellt.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Die Wahrnehmung von Moscheen, die in Deutschland beheimatet sind, ist geprägt von scheinbar unzugänglichen Hinterhofmoscheen, die zudem noch durch die Lage in Industriegebieten der Sichtbarkeit entzogen sind.

Die neue Zentralmoschee fasziniert durch das Zusammenspiel von Beton, Glas und Holz, und wird geprägt von einer 36 m hohen transparenten Kuppel, die von zwei filigranen, 55 Meter hohen Minaretten eingefasst ist. Durch das Zusammenspiel von geschwungenen Betonschalen und den großzügigen Glasfronten erhält der Bau seinen modernen und einladenden Charakter und beeindruckt durch die einzigartige Innenraumgestaltung und das außergewöhnliche Raumgefühl.

Dieser Moschee-Neubau ist mit seiner Architektur innen, wie außen, aber auch in seiner gesellschaftlichen Relevanz ein beeindruckendes Novum. Die Moschee ist ein Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne, zwischen Vergangenheit und Zukunft, von muslimischen Gastarbeiter hin zu deutschen Muslimen – schlichtweg: Made in Germany! Übrigens: Wir freuen uns immer über Besucher, egal welcher Glaubenszugehörigkeit!

Selbstverständlich wollten wir auch von Christoph wissen, wie er die größte Moschee Deutschlands erlebt und fotografiert hat:

»Zuerst einmal: Ich freue mich total, dass ich die Zentralmoschee fotografieren durfte! Ich bin schon sehr lange ein Fan vom Architekturbüro Böhm und Sakralbauten faszinieren mich seit jeher. Ich war im Vorfeld also sehr gespannt auf das durchaus ehrgeizig zu nennende Bauprojekt, das mich in Köln erwartete.

Zuerst einmal haben wir eine sehr freundliche Führung durch die Moschee bekommen, bei der ich allerdings schon etwas nervös war, denn das Licht an dem Morgen war einzigartig und ich hatte das Gefühl, schon zu spät dran zu sein.

Wir haben also in größtmöglicher Geschwindigkeit – Großformat ist trotz Routine schon recht aufwändig – aufzubauen, um das Licht noch mitzunehmen.

Spätestens da war uns dann auch schon unglaublich heiß, denn es war ein sehr drückender, anstrengender Tag, der sich am Nachmittag dann auch gefühlt in dem Gewitter des Jahrtausends entladen hat… So aber hatte ich die Möglichkeit, auch noch in ganz anderem Licht die Moschee zu fotografieren und das war toll.«

* Wenn Sie mehr über die Zentralmoschee Köln erfahren möchten, dann bitte HIER entlang

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

 

 

Phoenix Contact – das leistungsstärkste Überspannungsschutzlabor der Welt in Blomberg

Überspannungen können mehrere Gründe haben: Blitzeinschlag, elektrostatische Entladungen, Stromausfälle oder sogar eine kollektive Nutzung von sehr viel Strom auf einmal. Ebenjene Überspannungen können gefährlich werden – für das normale Haushaltsgerät ebenso wie für komplexe industrielle Anlagen und das kann gravierende finanzielle Folgen haben.

Überspannungsschutz-Systeme wurden einst genau für den Fall entwickelt und das Unternehmen Phoenix Contact aus dem westfälischen Blomberg – seines Zeichens ein Weltmarktführer in verschiedenen Bereichen der Elektrotechnik, Elektronik und Automation – widmet sich dem Thema schon sehr lange und sehr intensiv. Nicht nur in der Entwicklung, sondern auch in der Forschung: 2014 wurde Deutschlands und gleichzeitig auch das weltweit leistungsstärkste Labor für Überspannungsschutzgeräte in Betrieb genommen.

Wir haben Angela Josephs, Head of Corporate Communications, gebeten, uns einige Fragen zu ihrem Superlativ zu beantworten:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Phoenix Contact ist ein weltweiter Marktführer für Komponenten, Systeme und Lösungen im Bereich der Elektrotechnik, Elektronik und Automation. Das Familien-Unternehmen mit Stammsitz im westfälischen Blomberg beschäftigt weltweit rund 15.000 Mitarbeiter und hat im Jahr 2016 einen Umsatz von 1,97 Mrd. Euro erwirtschaftet. Zur Phoenix Contact-Gruppe gehören zwölf Unternehmen in Deutschland sowie mehr als 50 eigene Vertriebs-Gesellschaften in aller Welt. Die internationale Präsenz wird zusätzlich durch 30 Vertretungen in Europa und Übersee verdichtet.

Das Produktspektrum umfasst Komponenten und Systemlösungen für die Energieversorgung inklusive Wind- und Solar, den Geräte- und Maschinenbau sowie den Schaltschrankbau. Ein vielfältiges Programm von Reihen- und Sonderklemmen, Printklemmen und Steckverbindern, Kabelanschlusstechnik und Installationszubehör bietet verschiedenste Komponenten. Elektronische Interfaces und Stromversorgungen, Automatisierungssysteme auf Basis von Ethernet und Wireless, Sicherheitslösungen für Mensch, Maschine und Daten, Überspannungsschutz-Systeme sowie Software-Programme und -Tools bieten Errichtern und Betreibern von Anlagen sowie Geräteherstellern umfassende Systeme.

Zahlreiche Patente unterstreichen, dass viele Entwicklungen von Phoenix Contact einzigartig sind. In enger Zusammenarbeit mit Hochschule und Wissenschaft werden Zukunftstechnologien wie Elektromobilität und die Digitalisierung erforscht und in marktgerechte Produkte, Systeme und Lösungen überführt.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Erforscht wird in unserem Labor das Verhalten von Überspannungsschutzgeräten – auf der rund 1.300 m2 großen Laborfläche lassen sich Stoßströme und Stoßspannungen verschiedener Impulsformen generieren und live abbilden, wie sie etwa bei einem natürlichen Blitzeinschlag vorkommen. Und das bis zu einer Stromstärke von bis zu 200.000 Ampere (im Vergleich: Eine normale Stromleitung im Haushalt wird mit 16 Ampere abgesichert).

Im ostwestfälischen Blomberg hat Phoenix Contact im Mai 2014 das  Forschungs- und Technologie­zentrum für Überspannungsschutz eröffnet. Teil dieser Einrichtung ist auch ein Prüflabor zur Qualifikation von Überspannungsschutzgeräten, das nach modernsten Maßstäben geplant und realisiert wurde. Das weitgefasste Spektrum an Prüfmöglich­keiten in Verbindung mit der Akkreditierung nach ISO/IEC 17025 ermöglicht eine vollständige Prüf­ung dieser Schutzgeräte auf hohem Qualitäts­niveau

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Mich hat gereizt, dass das Fotoprojekt einen anspruchsvollen Rahmen setzt, dem man genügen muss, der aber dann auch ein qualitatives Ergebnis verspricht. Zudem ist die Kooperation mit dem BDI und GEO natürlich sehr reizvoll. Insgesamt ein schönes »Tor« in die Konsumerwelt, der wir Industrie-Internen immer schon die Faszination von Technik und Industrie nahebringen möchten. Und natürlich sind wir auch stolz auf unser respekteinflössendes Labor!

Selbstverständlich wollten wir auch von Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus wissen, wie es war, in dem Blomberger Hochstromlabor zu arbeiten:

»Das Labor war ein sehr ungewöhnlicher und eindrucksvoller Ort, der mich in weiten Teilen mehr an eine Galerie – mit einer interessanten Ausstellung – erinnert hat, als an ein Labor.

Außerdem war es an dem Tag ein sehr ruhiger Ort, an dem wir nicht nur alleine waren, sondern uns auch frei bewegen durften. Und das mit sehr viel Zeit und vielen grafischen Elementen – für mich und meine Fotografie also wirklich traumhafte Bedingungen, die großen Spaß gemacht haben!«

*Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer und organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit.

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Schnöggersburg – die größte Übungsstadt Europas beim Gefechtsübungszentrum Heer

Wenn Soldaten in den Einsatz geschickt werden – gleich welcher Natur und in welchem Land – müssen verschiedenartigste Aufgaben bewältigt werden. Um möglichst viele Szenarien üben zu können und auch um gezielt für ebenjene Szenarien auszubilden, wird in Brandenburg die größte Übungsstadt Europas gebaut: Schnöggersburg.

Wir haben Eva Wilkens, die Pressesprecherin Süd des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr nach dem Superlativ »Schnöggersburg« befragt:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (BAIUDBw) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministerium der Verteidigung. Es ist zuständig für Baumaßnahmen im Inland, Ausland und in den Einsatzgebieten, für die Einhaltung umweltschutzrechtlichen Vorgaben und für allgemeine Dienstleistungsangelegenheiten. Das BAIUDBw ist verantwortlich für die Planung des sogenannten Urbanen Ballungsraumes »Schnöggersburg«.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Der Urbane Ballungsraum »Schnöggersburg« ist die größte Übungsstadt in Europa. Dort werden typische Elemente einer städtischen Bebauung abgebildet, an denen die Soldatinnen und Soldaten exemplarisch ausgebildet werden und üben können. In »Schnöggersburg« befinden sich mehr als 500 Gebäude mit unterschiedlichen Geschossen sowie unter anderem über 300 Hütten, 16.500 m Straßen, 800 m Kanal (künstlicher Fluss Eiser), über 500 m Übungskanalisation, ein 350 m langer U-Bahn-Tunnel. Die Gesamtfläche beläuft sich auf rund 2,5 km x 2,5 km.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
2005 entstand die Idee zur Schaffung exemplarischer Übungs- und Ausbildungsanlagen, die die Möglichkeit einer komplexen Ausbildung in den unterschiedlichsten Szenarien innerhalb eines urbanen Ballungsraumes zulassen.
Nach der Entscheidung des Inspekteur des Heeres 2006, der Erstellung der militärischen Bedarfsforderung und eines Ausbaukonzeptes im Jahre 2009 sowie der Genehmigung des Investitionsvorhabens »Urbaner Ballungsraum« als Große Baumaßnahme durch das Bundesministerium der Verteidigung, begannen die Bauarbeiten im Jahre 2012.
Im Oktober 2017 fand die Teilübergabe der Altstadt statt, die Fertigstellung ist für das Jahr 2020 geplant.

Zur Historie: In der Nähe des entstehenden Urbanen Ballungsraumes befand sich bis in die 1930er Jahre die Ortschaft »Schnöggersburg«. Die Namen des Flußlaufes, der Straßen und Plätze sind abgeleitet aus alten Jagenkarten der Umgebung als Ausdruck der besonderen Verbundenheit des Gefechtsübungszentrums mit der Region Altmark.

Selbstverständlich wollten wir auch von Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus wissen,  wie es war, in Schnöggersburg zu fotografieren:

»Schnöggersburg ist eines der allerersten Themen, die mir »in die Hände« gefallen ist, als ich begann, mich nach Superlativen umzuschauen – ich wusste sofort: Da muss ich fotografieren.

Als Edda das gehört hat, hat sie erstmal gelacht und das Ganze für recht aussichtslos erklärt. Dann aber hat sie angefangen, ein paar alte Kontakte aus einem vorangegangenen Projekt anzuschreiben und siehe da: Etwa anderthalb Jahre steten Kümmerns später hat es dann geklappt!

Und das Warten hat sich gelohnt – was für ein Ort! Auf engstem Raum sind dort  verschiedenste Szenarien aufgebaut, vom Industriegebiet, über eine Hochhausanlage, bis zu einem Elendsviertel und von einer U-Bahn-Anlage bis hin zu einem Gotteshaus (eine Mixtur aus verschiedenen Religionen).

Das alles dient dazu, dass die Bundeswehr, genauer natürlich die Soldaten, für ihre eventuellen Einsätze ausgebildet werden und in verschiedenen Umgebungen üben können: Schnöggersburg ist eine vollständige und komplett künstlich angelegte Übungsstadt.

Ich bin immer noch total fasziniert davon und zwei Tage auf dem Gelände, mit sehr netter Begleitung und Hilfe von Frau Wilkens, waren zwar schon großartig, aber einfach zu kurz – ich wünschte, ich könnte dort mal eine Woche lang alles in Ruhe kurz und klein fotografieren, das wäre ein Traum!«

*Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist auch von Christoph Morlinghaus und von Eva Wilkens und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

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Claas – der größte Landmaschinenhersteller Deutschlands

Ob zur Zeit der Aussaat oder zur Ernte. Ob Acker oder Wiese. Ob in Deutschland oder anderswo: Auf dem Land herrscht reger Verkehr – Traktoren, Mähdrescher, Häcksler, Ballenpressen und Co. bearbeiten (fast) das ganze Jahr hindurch Boden und Pflanzen. Für eine effektive und funktionierende Landwirtschaft, für den höchsten Ertrag.

Und wenn man mal genauer hinschaut, dann sind sehr viele von diesen Landmaschinen grün. Genauer gesagt: Claas-grün. Mit diesem Wiedererkennungsmerkmal sorgt das  Traditionsunternehmen aus dem nordrhein-westfälischem Harsewinkel dafür, dass man seine Landmaschinen immer erkennt. Auf der ganzen Welt. Denn Claas ist nicht nur Deutschlands größter Landmaschinenhersteller, sondern einer der weltweit führenden.

Marc Suchy aus der Unternehmenskommunikation hat uns einige Fragen zu dem Unternehmen beantwortet:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Claas ist einer der weltweit führenden Hersteller von Landmaschinen, mit 11.300 Mitarbeitern weltweit und 3,6 Milliarden Euro Umsatz. Unser Unternehmen mit Hauptsitz im westfälischen Harsewinkel ist europäischer Marktführer bei Mähdreschern. Die Weltmarktführerschaft besitzt Claas mit seiner zweiten großen Produktgruppe, den selbstfahrenden Feldhäckslern. Das  Produktprogramm umfasst auch Traktoren, Rund- und Quaderballenpressen, Futtererntemaschinen, Teleskoplader und die Easy Produkte, in denen Claas seine Elektronikkompetenz bündelt. Wir produzieren an vier deutschen und acht internationalen Standorten.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Im Claas-Werk in Harsewinkel arbeiten 3.500 Mitarbeiter. Hier wird unter anderem das Top-Modell der Claas- Mähdrescher gebaut, der Lexion 780. Er besteht aus über 50.000 Teilen, ist in 300 verschiedenen Ausstattungsvatianten erhältlich und kann über 80 Tonnen Getreide in der Stunde ernten. Bis zu 40 Mähdrescher werden pro Tag hergestellt, dabei läuft ca. alle 15 Minuten eine Maschine vom Band.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
Im Jahr 1936 konstruierte Claas den ersten, speziell für die europäischen Ernteverhältnisse tauglichen Mähdrescher. Dieser erntete damals 2 Tonnen Getreide in der Stunde. Über die ganzen Jahre entwickelte Claas über 170 verschiedene Mähdrescher-Typen. Das Rekordjahr mit der höchsten Jahresproduktion war 1965 mit über 22.000 Mähdreschern. Bis heute hat das Unternehmen über 460.000 Mähdrescher gebaut.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Es war spannend, unsere Welt der Technik einmal aus künstlerischer Perspektive sehen und erleben zu können.

Wir wollten auch von Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus wissen, wie er das Shooting in Harsewinkel erlebt hat:

»Bei Claas hatten wir fotografische Traumbedingungen! Wir durften während der Sommerpause in die Produktionshallen in Harsewinkel. Dadurch, dass in der Zeit nicht gearbeitet wurde, hatten wir ideale Bedingungen und konnten den Betrieb in Ruhe und aller Stille sehen und erfassen. Zu Beginn der Vorbesichtigung haben wir einen gemeinsamen Rundgang gemacht und ab dann durften wir uns alleine und frei bewegen – ich freue mich immer noch über diese Zuversicht und bin dankbar für dieses unglaubliche in uns gesetzte Vertrauen.

Und natürlich gab es jede Menge zu fotografieren: Ich war fasziniert von der vorherrschenden Informationsdichte. Die Hallen sind voll von Dingen, auf den ersten Blick ein überfülltes Chaos. Aber bei genauerem Hinsehen ist mir die Struktur dahinter klar geworden: Alles, was dort in der Produktion passiert ist ausgeklügelt, durchdacht und effektiv organisiert. Das war nicht einfach zu fotografieren, aber dank besagter Traumbedingungen hatten wir Zeit zum testen, für einen zweiten und dritten Blick und auch für aufwändigere Ideen. So haben wir etwa den Mähdrescher im Prüfstand nochmal punktuell mit einer Taschenlampe ausgeleuchtet, um auch in sein Innerstes schauen zu können.

Alles in allem: Ein großartiges Superlativ und super nette Leute!«

 

*Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer und organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit.

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Casino Baden-Baden – eines der ältesten Casinos Deutschlands

Könige waren zu Gast, ebenso Fürsten und Scheichs. Die Hautevolee aus Musik, Literatur und bildender Kunst gab sich die Jetons in die Hand. Staatsempfänge wurden in den Prunksälen gegeben und Kammerkonzerte freilich auch: Eines der ältesten Casinos Deutschlands in Baden-Baden schaut zurück auf eine glamouröse und mittlerweile knapp 200jährige Geschichte.

Aber nicht nur die Geschichte voller Geschichten zieht auch heutzutage unvermindert Glücksritter und Touristenscharen aus der ganzen Welt an: Black Jack, Roulette, Spielautomaten, Entertainment, der Casino-Club und noch so einiges Andere verlocken Abend für Abend, mit mehr oder weniger Einsatz den Hauptgewinn einzustreichen.

Wir haben Thomas Schindler, den Direktor des Casino Baden-Baden, zu der mondänen und gleichzeitig modernen Mischung »seines« Superlativs befragt:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Das Casino Baden-Baden ist eine staatlich konzessionierte Spielbank der Baden-Württembergischen Spielbanken GmbH & Co. KG, einer Gesellschaft des Landes Baden-Württemberg. Das Spielcasino genießt weltweit einen hervorragenden Ruf und verfügt seit je her über einen hohen Bekanntheitsgrad. Das Casino vereint klassisches Glücksspiel und professionelles Entertainment unter einem Dach.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Das Casino Baden-Baden bietet klassisches Tischspiel und Automatenspiel in dem historischen Kurhaus an. Die Ursprünge des Spiels im Kurhaus gehen auf das Jahr 1824 zurück. Heute bietet das Casino neben Französischem und Amerikanischem Roulette und den Kartenspielen Black Jack, Poker und Punto Banco an insgesamt 24 Spieltischen auch 150 Spielautomaten an und beschäftigt nahezu 200 Mitarbeiter.
Aufgrund der Historie, der Architektur und des Unterhaltungskonzeptes steht heute für die Besucher des Casino Baden-Baden nicht nur das Spielen im Mittelpunkt sondern das Genießen einer in Deutschland einmaligen Erlebniswelt.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
Das Casino befindet sich seit 1824 im Kurhaus Baden-Baden und ist somit eines der ältesten Casinos in Deutschland. Die vier Hauptsäle – in denen heute noch gespielt wird – wurden 1855 vom damaligen Spielbankpächter Edouard Bénazet eingeweiht. Im 19. Jahrhundert erlangte Baden-Baden aufgrund des prosperierenden Casinos den Ruf der Sommerhauptstadt Europas. Nicht zuletzt wegen seiner Architektur gilt das Casino Baden-Baden auch heute noch als Inbegriff eines mondänen Spielcasinos.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Ich werte es als Kompliment und Bestätigung, wenn die Institution, für die wir tätig sind, zu den Superlativen Deutschlands zählt.

Natürlich wollten wir auch von Christoph Morlinghaus wissen, was er bei dem Shooting im Casino Baden-Baden erlebt hat:

»Das Casino war sofort bereit, uns für das Projekt in seine Räume zu lassen, allerdings nach dem regulären Spielbetrieb und bevor die täglichen Touristenführungen losgehen – genauer gesagt also zwischen fünf und halb zehn Uhr morgens.

Unsere erste Begegnung war im Morgengrauen direkt vor dem Casino eine Dame, die dort offenbar gerade ihre Croupier-Schicht beendet hatte. Ihre Reaktion auf die Frage nach dem Nachtportier-Eingang war ein schallendes und anhaltendes Gelächter über den zugegeben recht langen Bart von meinem Assistenten Raphael. Das hat uns ehrlicherweise mit dem frühen Aufstehen versöhnt, denn das war eine total lustige und spontane und einfach sehr freundliche Reaktion, die alle Nachtschatten sofort vertrieben hat.

Tatsächlich hat sich der Eindruck der ersten Reaktion dann auch während wir fotografiert haben fortgesetzt: Alle, mit denen wir zu tun hatten, waren einfach unglaublich nett und zuvorkommend, wir wurden sogar zu dieser nachschlafenen Zeit mit Kaffee versorgt!

Jedenfalls hatten wir nicht allzu viel Zeit zum fotografieren und ich musste erstmal die gegensätzlichen Eindrücke des Casinos erfassen – die futuristischen Spieltische, die teilweise wie Kommandobrücken in Raumschiffen aussehen, gemeinsam mit der opulenten rot-goldenen Barockumgebung, das ist schon besonders.

Und gar nicht so einfach, auf ein Bild zu bekommen, zumal es in den Räumen sehr, sehr dunkel war und ich bis zu dreißig Minuten belichtet habe, um die Atmosphäre richtig einfangen zu können. Aber ich glaube, das habe ich ganz gut hinbekommen.«

 

*Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer und organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL bei uns. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne im Vorfeld bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

Commerzbank Tower – das höchste Gebäude Deutschlands

65 Stockwerke hoch, mit 18.800 Tonnen doppelt so viel verbauter Stahl wie beim Eiffelturm, neun innenliegende Gärten, 200.000 Tonnen schwer und bis zur letzten Antennenspitze 300 Meter hoch: Der Commerzbank Tower in Frankfurt ist bereits seit 1997 ein »Superlativ – Made in Germany«, denn er ist seither das höchste Gebäude Deutschlands.

Im Jahr 2017 wird das Gebäude – entworfen und entwickelt von der englischen Architektenlegende Sir Norman Foster – 20 Jahre alt. Sein Alter sieht man ihm aber mitnichten an; der Commerzbank Tower war schon 1997 und ist bis heute ein mutiges Baustück mit einem darin umgesetzten nachhaltigen, ökologischen und innovativen Grundgedanken.

Wir haben Ines Hennig, die Pressesprecherin der Commerzbank AG, einige Fragen zu »Ihrem« Superlativ gestellt:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Die Commerzbank ist eine führende, international agierende Geschäftsbank mit Standorten in mehr als 50 Ländern. Mit den beiden Geschäftsbereichen Privat- und Unternehmerkunden sowie Firmenkunden bietet die Bank ein umfassendes Portfolio an Finanzdienstleistungen, das genau auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten ist. Die 1870 gegründete Bank ist an allen wichtigen Börsenplätzen der Welt vertreten.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Das Commerzbank-Hochhaus hat schon Mitte der 1990er Jahre architektonisch sowie funktional Zeichen gesetzt, die weit über Frankfurt hinaus gewirkt haben. Bereits in der Planung wurden Nachhaltigkeitsaspekte, wie die Umweltverträglichkeit der verwendeten Baustoffe, energiesparende Beleuchtung und ein umfangreiches Wassereinsparkonzept berücksichtigt. Diese Ansätze waren Anfang der 1990er Jahre der Zeit weit voraus.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ gworden?
Der 1997 nach drei Jahren Bauzeit eröffnete Commerzbank-Tower ist mit 259 Metern das höchste Gebäude Deutschlands. Bis 2003 war er sogar der Rekordhalter in ganz Europa. Das Gebäude prägt die Skyline der Bankenmetropole Frankfurt wie kein anderes. Von Anfang an bis heute wird das Hochhaus von der Commerzbank als Hauptzentrale genutzt. Es wurde von dem britischen Star-Architekten Sir Norman Foster entworfen. Eine Besonderheit sind die Gärten, die sich über mehrere Stockwerke erstrecken.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Planung von Sir Norman Foster betraf die Entwicklung einer nachhaltigen Gebäudetechnik. Das seinerzeit hochinnovative Konzept basiert insbesondere auf der doppelschaligen Klimafassade aus Glas, die an neun Monaten im Jahr eine natürliche Belüftung ermöglicht und fast im gesamten Gebäude eine Klimaanlage überflüssig macht. Norman Foster selbst bezeichnete das Gebäude daher nicht ohne Grund als »weltweit erstes ökologisches Hochhaus«. Zuletzt wurde der Commerzbank Tower mit dem Green Building Award der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt „Superlative – Made in Germany“
mitzumachen?
Das Gebäude ist seit seiner Erstellung ein Superlativ, daher stellt es für solch ein Projekt einen integrativen Bestandteil dar. Zudem feiert das Gebäude 2017 seinen 20. Geburtstag, umso mehr ein Grund für die Teilnahme.

Und natürlich wollten wir auch von Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus wissen, wie es war, das höchste Gebäude Deutschlands zu fotografieren:

»Auf das Shooting im Commerzbank-Tower habe ich mich gefreut, denn ich bin ein unglaublicher Fan von Sir Norman Foster. Das geht zurück zu den Anfängen meiner Fotografie in Lüdenscheid, wo mich während meiner Zeit bei ERCO-Leuchten der Designer Otl Aicher sehr beeinflusst hat. Und der seinerseits wiederum viel mit Sir Norman Foster gearbeitet hat – so wurde etwa die Beleuchtung des Commerzbank-Towers mit ERCO-Beleuchtungssystemen ausgestattet.

Schon bei der Vorabbesichtigung des Gebäudes war ich sehr beeindruckt. Frau Hennig führte uns ganz hinauf, bis in die Vorstandsebenen, auf die ich neugierig war. Es hat mich überrascht, wie sachlich und prunklos die Räume gestaltet sind.

Einen Standpunkt für das Foto zu finden war schwer, denn ich wollte weder das Gebäude von außen zeigen, noch die Höhe mit einem Blick aus einem der oberen Stockwerke zeigen – ich wollte nicht illustrieren, sondern symbolisieren.

Letztlich entschieden habe ich mich dann für den erst unscheinbar wirkenden, aber doch sehr spektakulären Blick durch das ganze Gebäude. Im Foyer des Towers ist es eine Bronzeplatte im Boden eingelassen – in Form des Commerzbank-Logos, das sich übrigens in der Form des Gebäudes wieder findet – von der man über die Mittelachse durch die ganzen 65 Stockwerke schauen kann. Diesen Blick auf ein Foto zu bringen war eine Herusforderung, aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.

Nichtsdestotrotz würde ich gerne nochmal in Frankfurt fotografieren, denn die neun Gärten in dem Gebäude sind toll, die Vorstandsetage würde mich schon noch reizen (an unserem Shooting-Tag war Vorstands-Sitzung, so dass wir nicht in die Räume konnten) und noch einiges mehr. Vielleicht ergibt sich ja noch einmal die Möglichkeit…«

*Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlative? Melden Sie sich gerne bei uns per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

Die Bilder aus dem Commerzbank Tower in Frankfurt:

 

»Eine aufreibende und aufregende Erfahrung« – Christoph Morlinghaus im Gespräch

In den ersten 20 »Superlative – Made in Germany« stecken 8.136 Kilometer kreuz und quer durch Deutschland, 214 belichtete 8×10“ Farbnegativfilme, 8 Wochen Fotografie, ungezählte Arbeitsstunden von 5 Menschen und noch einiges mehr. Wir haben Christoph Morlinghaus, den Superlative-Fotografen, zu seinen Erfahrungen befragt:

Christoph, die ersten 20 »Superlative – Made in Germany« sind fotografiert. Hattest Du Dir vor Beginn der Reise durch Deutschland vorgestellt, dass Du die erste Phase mit so vielen großartigen Erfahrungen und Bildern abschließen würdest?
Ganz ehrlich? Ich dachte schon, dass das gut werden würde. Wir, also Edda Fahrenhorst von fotogloria und ich, hatten ja vorher schon lange nach tollen Superlativen gesucht und auch eine lange Liste zusammengestellt. Aber wenn dann die Motive – die Du Dir vorher nur erhofft und erträumt hast – real werden, dann ist das schon großartig. Und natürlich erlebt man auf einer zweimonatigen Reise durch Deutschland auch so allerhand… Also alles in allem: Meine ohnehin schon hohen Erwartungen wurden tatsächlich noch übertroffen.

Was war denn die größte Herausforderung während Deiner Reise?
Nicht wahnsinnig zu werden! Das war eine aufreibende und aufregende Erfahrung. Alleine was es heißt, die etwa 110 Kilo Equipment immer wieder durch die Gegend zu schleppen – ok, das habe ich nicht alleine gemacht, sondern hatte Hilfe von meinem Assistenten Raphael Janzer – aber schon die Logistik, immer alles sortiert, griffbereit und einsetzbar zu halten… Dann immer wieder viele Stunden im Auto, gerne auch mal nachts oder in Staus. Und wo wir schon bei der Nacht sind: Es gab Shootings, die konnten nur mitten in der Nacht stattfinden, wie etwa das im Casino Baden-Baden, wo wir nur nach dem normalen Spielbetrieb rein durften, aber vor den Touristen-Rundgängen wieder raus mussten. Dann der ständige Bettenwechsel: Wir haben uns durch Deutschlands Billigpensionen geschlafen und gegessen, das war teilweise schon sehr speziell. Wirklich hart war auch das Freibier auf dem Oktoberfest…

Im Ernst: Wirklich herausfordernd für mich war es dabei mein kindliches Staunen und die Neugierde für jede neue Location zu bewahren und natürlich die ganze Zeit die Konzentration für die Fotos aufrecht zu erhalten. Ich habe ganz am Anfang ein wirklich, wirklich gutes Bild in den Hallen von Airbus fast verpasst, weil ich vor lauter Aufregung vergessen hatte, den Schieber für die Belichtung zu ziehen, das war ganz unangenehm. Es galt also, trotz dieses überwältigenden Projektes im Rücken, eine Professionalität herzustellen, die es mir erlaubte, gute Bilder zu machen.

Christoph Morlinghaus fotografiert in der Helios-Klinik in Hamburg

Christoph Morlinghaus fotografiert in der Helios-Endo-Klinik in Hamburg

Welcher Moment war denn der Atemberaubendste der Reise?
Ganz klar der größte Operationssaal Deutschlands in der Helios-Klinik in Hamburg. Wir durften im OP während der vielen und auch parallel laufenden Operationen dabei sein und fotografieren. Es war unglaublich für mich, all die Sinneseindrücke zu verarbeiten und in einem Bild umzusetzen: Es war laut, die Geräusche reichten von Bohrmaschinen bis zum Stimmengewirr der vielen verschiedenen Gespräche an den Tischen. Es roch streng nach Blut und angesengten Knochen. Dazu die lockere Stimmung derjenigen, die das alltäglich machen, plus dem eigentlichen archaischen Akt des Operierens, das aber wiederum mit höchster Präzision und in einer sehr modernen, hochtechnisierten Umgebung. Das alles zusammen war eine einzigartige Erfahrung.

Welcher Moment hat Dich Nerven gekostet?
In den Eingeweiden des Frankfurter Flughafens haben mich die Motive reihenweise angesprungen, aber die Zeit war sehr limitiert. Da musste ich, auf einem Geländer mich und die Kamera irgendwie balancierend, einfach einen frustrierten Urschrei von mir geben, der aber dankenswerterweise ungehört verhallte, da es in besagten Katakomben sehr laut war. Das ist immer das Schlimmste für mich: Wenn ich bei einer tollen Location fotografiere, aber dann Abstriche wegen Zeitdruck machen muss… Aber alles in allem sind ja trotzdem zwei gute Bilder entstanden.

Christoph Morlinghaus fotografiert die Gepäcklogistik des Frankfurter Flughafens

Christoph Morlinghaus fotografiert die Gepäcklogistik des Frankfurter Flughafens

Welche war die schönste Erfahrung der Reise?
Das alle Menschen, und zwar wirklich alle, die wir in den Unternehmen und Institutionen getroffen haben, sehr hilfsbereit, zuvorkommend, effektiv, positiv und einfach toll waren. Egal wo wir hingekommen sind, wurden wir mit offenen Armen empfangen und es haben sich über die Dauer der Zusammenarbeit immer ganz schnell regelrechte Teams gebildet: Etwa bei Hermes haben uns zwei Damen zwei Tage begleitet – wir waren ganz schnell beim Du, sie haben sofort mit angepackt, assisitiert, mitgedacht, sind einfach so mit ganzem Herzen in das Projekt eingetaucht. Das hat mich echt beeindruckt. Und sehr gefreut.

Gab es einen weiteren besonderen Moment?
Ja, den gab es in der Tat und zwar mitten in der Nacht in Emsbüren. Wir waren fertig mit den Fotos im größten Gewächshaus Deutschlands, mein Assistent Raphael war schon auf dem Heimweg und ich war ziemlich spät abends alleine unterwegs auf der Suche nach etwas Essbaren, allerdings ohne Erfolg. Ich habe dann mitten auf der Straße einen Mann angesprochen und ihn gefragt, ob er mir ein Restaurant, Imbiss, Kiosk, irgendwas sagen kann, das noch offen hat, aber der Mann verstand kein Wort deutsch und war ganz offensichtlich aus dem arabischen Raum. Ich habe es trotzdem irgendwie geschafft, mich verständlich zu machen und er hat mir bedeutet, ihm zu folgen und ist dann mit dem Fahrrad etwa zehn Minuten vor mir und meinem Auto durch die Nacht gefahren und hat mich zu dem einzigen noch offenen Laden im Ort, der überhaupt noch Nahrung angeboten hat, geführt. Das war wirklich besonders.

Nun zur eingesetzten Technik: Mit welchen Equipment hast Du fotografiert?
Die schwere Kamera ist die Sinar P2. Die leichte Fachkamera, wenn man mal irgendwo viele Treppen hochmusste, ist die Canham JMC 810. Als starkes Weitwinkel hatte ich das Sinaron W 155mm, als gemäßigtes Weitwinkel dass Schneider Super Symmar 110XL, als Standardobjektiv  das Sinaron SE 300 mm, als ganz leichtes Tele APO Sinaron 360 mm und als leichtes Tele das Nikkor M 450 mm mit. Dazu natürlich Stative, Sinar Adhäsie Filmkassetten 8×10“ und dazu den besten Film, auf dem ich je fotografiert habe: den Portra 400, 8×10“ von Kodak Alaris.

Christoph Morlinghaus fotografiert mit der Sinar P2.

Christoph Morlinghaus fotografiert mit der Sinar P2.

Wieso fotografierst Du analog und das auch noch mit einem vermeintlich fotografischen Dinosaurier?
Ich stelle mir meine Bilder immer als größten fotografischen Abzug auf 1,80 x 2,25 Metern vor. Da soll man aus vier Metern Entfernung draufschauen können, um das Ganze zu erfassen, man soll aber auch ganz dicht rangehen können und noch das kleinste Detail unverpixelt und scharf sehen können – das gehört für mich zu dem perfekten Bild dazu.

Und in meinen Bildern versuche ich immer die größtmögliche Perfektion zu erlangen, natürlich auch in technischer Hinsicht. Und die ist meiner Meinung nach nur mit der Fachkamera auf 8×10“ Film möglich. Das hat zwei Gründe: 1. Nur die Fachkamera hat die Möglichkeiten der extremen Verschiebung, so behalte ich die absolute Perspektivkontrolle ohne Verzerrung der Linien. 2. Diese extreme Verschiebung wird nur vom analogen Film entsprechend aufgefangen, das schafft kein digitaler Sensor.

Aber ich will gar nicht zu sehr auf technische Details eingehen. Am Besten erklären kann ich meine Arbeitsweise vielleicht mit einem Vergleich: Warum hört man sich ein Musikstück lieber in einer Philharmonie an, als aus einem Kofferradio? In einer Philharmonie erlebt man die Musik ganz anders – das Stück wird durch die besondere Akustik des Raumes aus viel mehr verschiedenen, wahrnehmbaren Klängen zusammen gesetzt, die für das geübte Ohr sogar einzeln erkennbar sind, die sich aber auch für das ungeübte Ohr zu einem viel volleren und detaillierterem, gemeinsam harmonierendem Klang zusammen setzen. Ein Konzert in einer Philharmonie hat also einen ganz anderen und viel höheren Anspruch daran, Qualität erlebbar zu machen.

Und so ist es doch in jeder Disziplin: Es gibt immer ein paar Leute, die sich ungeachtet aller Kosten und größter Mühen auf den Weg machen, das eigentlich Unmögliche zu erreichen – die Perfektion in Qualität und Ausführung. Und das ist es, was ich auch anstrebe – die größtmögliche Qualität in der Fotografie.

Christoph Morlinghaus im größten Kino Deutschlands, der Lichtburg in Essen.

Christoph Morlinghaus im größten Kino Deutschlands, der Lichtburg in Essen.

Und warum fotografierst Du ausschließlich mit vorhandenem Licht?
Weil es überall genug Licht gibt. Das beste Beispiel: Ich habe das größte Kino, die Lichtburg in Essen, fotografiert und wollte das unbedingt während der stockdunklen Vorstellung nur mit dem Licht der Projektion machen. Alles in allem habe ich letztlich dann etwa zwei Stunden lang belichtet und voilá, es gab mehr als genug Licht.

Es gibt aber noch einen zweiten Grund, den ich fast wichtiger finde, auch wenn er sich etwas esoterisch anhört: Ich mag es sehr, Zeit zu fotografieren. Wenn ich zwei Stunden belichte, dann schaffe ich es, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – je nach zeitlichem Standpunkt – in einem Bild festzuhalten und zu zeigen. Etwas, das  nur in der Fotografie möglich ist.

Apropos Zeit, Deine Fotografie ist sehr zeitintensiv – bitte beschreibe, wie Du Dich Deinen Motiven näherst und was es dann heißt, ein Foto zu machen.
Bei der Motivsuche bin ich langsam, sehr langsam. Ich halte es da frei nach Michelangelo: Das Bild ist schon da, man muss es nur finden. Es gilt also, komplett in den Ort – was auch immer es für einer ist – einzutauchen, Perspektiven zu erforschen, Stimmungen und Schwingungen einzufangen, um dann DAS Motiv einzukreisen und zu entdecken. Das kann dauern. Das Foto zu machen ist dann vergleichsweise schnell, auch wenn die Kamera aufzubauen und einzurichten auch einen Moment dauert.

Christoph Morlinghaus im Casino Baden-Baden.

Christoph Morlinghaus im Casino Baden-Baden.

Hast Du ein Lieblingsbild?
Nein. Oder besser gesagt: Das wechselt jeden Tag, denn jedes Bild ist in meiner Erinnerung natürlich mit vielen verschiedenen Erinnerungen, Erfahrungen und Emotionen verknüpft. Natürlich ist das Bild aus dem OP immer sehr präsent. Aber ebenso die Bilder von der Meyer Werft, die schiere Größe der Hallen und Schiffe hat für mich eine unglaubliche Wucht. Oder das größte Gewächshaus mit den nahezu unendlichen Reihen an gleichförmigen Pflanzen. Oder natürlich die riesige und grob in die Natur eingreifende Fläche von Garzweiler. Genau genommen, ist mir von den 20 fotografierten Superlativen jedes Motiv und jedes Bild davon sehr nah.

2017 sollen viele weitere Superlative fotografiert werden – was wünschst Du Dir dafür?
Zeit, viel Zeit. Und dass ich wieder so viele freundliche und hilfsbereite Menschen treffe. Natürlich auch neue, überraschende Motive. Und ich hätte gar nichts dagegen, wenn aus all den Bildern irgendwann eine große Ausstellung und ein Bildband entstehen würden…

 

 

*Haben Sie auch ein spannendes Superlative? Melden Sie sich gerne bei uns unter: info@superlative-made-in-germany.de. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer..

»Superlative – Made in Germany»: Eine Idee entsteht

Es ist die fotografisch-organisatorische Königsdisziplin: Ein freies fotografisches Projekt anzustoßen und in der Größenordnung der »Superlative – Made in Germany« auch tatsächlich zu realisieren. Gemeinsam haben sich Edda Fahrenhorst, Mitgründerin und -inhaberin der Agentur fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit und der Fotograf Christoph Morlinghaus dieser Aufgabe gestellt.

Zu den Anfängen: Wie kam es dazu, dass Ihr zusammen arbeitet?
Christoph Morlinghaus: Anfang 2014 hatte ich mit Blick auf meine Arbeiten und meine Kunden festgestellt, dass ich gerne mehr in Richtung Industrie und vor allem auch mehr in Deutschland machen würde. Ich habe dann ganz schlicht gegoogelt und fotogloria wurde mir ziemlich sofort zur Kombination Fotografie und Industrie angezeigt. Mit Blick auf die Website war klar, dass die Agentur genau das macht, was ich mir vorgestellt habe. Also habe ich mich hingesetzt und eine Email geschrieben.

Edda Fahrenhorst: Die ersten Emails, die hin- und hergingen, habe ich sogar noch irgendwo, denn das war bereits zu dem Zeitpunkt ein sehr nettes Gespräch. Und spätestens nachdem wir das erste Mal gemeinsam an einem Tisch gesessen haben war klar, dass wir ähnliche Ideen zur Fotografie haben – wenn auch aus verschiedenen Ecken kommend – und entsprechend sehr gut zusammen passen könnten.

Warum wolltet Ihr ein freies fotografisches Projekt realisieren?
Edda Fahrenhorst: Die tägliche Arbeit in unserer Agentur fotogloria ist es unter anderem, Unternehmen und Institutionen im fotografischen Hinblick auf ihre Unternehmenskommunikation zu beraten und dann den dazu passenden Fotografen zu vermitteln. Das ist spannend und macht großen Spaß, die Fotografie ist aber natürlich immer sehr eng an die Vorstellungen der jeweiligen Unternehmenskommunikation gekoppelt. Da das auch für Christophs Arbeit gilt, waren wir einfach daran interessiert, ein eigenes Thema auszuarbeiten, mit dem wir einen freien inhaltlichen und fotografischen Blick auf einen Sachverhalt werfen können.

Christoph Morlinghaus: Es erschien uns außerdem sinnvoll, zusammen zu arbeiten. So konnte jeder von uns seine Stärken und Erfahrungen einbringen. Außerdem habe ich immer wieder in meiner Laufbahn Projekte gemacht und es war mir einfach wichtig, mal wieder frei zu arbeiten.

Apropos eigenes Thema: Wie kam es zu der Idee zu »Superlative – Made in Germany«?
Edda Fahrenhorst: Im Sommer 2015 haben wir beschlossen, gemeinsam ein freies Projekt zu realisieren. Für mich war von Anfang an dabei wichtig, dass wir einen zeitgemäßen, umfassenden und möglichst viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte abdeckenden Blick auf Deutschland werfen. Ich habe mich also erneut in Christophs Arbeit vertieft und bin seine bisherigen Arbeiten durchgegangen. Dabei haben sich zwei Punkte herauskristallisiert:  Christoph hat überhaupt keine Angst vor Größe, was man etwa bei seinem Projekt »Form and Faith« über gigantische Kirchbauten in den USA sehen kann. Das ist jedenfalls, fotografisch betrachtet, eine echte Besonderheit, denn wer behält schon einen kühlen Kopf angesichts riesiger Dimensionen, die konzentriert auf ein Bild gebannt werden sollen. Und zweitens: Christophs Bilder sind außergewöhnlich – sie zeigen einen außergewöhnlichem Blick und sind von außergewöhnlicher fotografischer Qualität.
Aus diesen Erkenntnissen habe ich dann Anfang 2016 die Idee und das Konzept zu »Superlative – Made in Germany« entwickelt.

 

Christoph, konntest Du Dich sofort mit dem Thema identifizieren?
Christoph Morlinghaus: Ja, dass konnte ich. Mich hat Größe schon immer interessiert und ich habe in den USA schon einige Superlative fotografiert, ich war beispielsweise auf dem größten Solarfeld oder im größten Gewächshaus, auf Ölfeldern oder in unterirdischen Labyrinthen. Insofern war die Idee perfekt für mich und meine Fotografie.

Ein Projekt in der Größenordnung hängt im ersten Schritt ganz stark von der Finanzierung ab, wie habt Ihr das geschafft?
Christoph Morlinghaus: Wir hatten dafür intern eine Abmachung: Wenn ich mit dem Projekt das Stipendium der VG BildKunst in voller Höhe zugesagt bekomme, dann starten wir.

Edda Fahrenhorst: Das Stipendium und damit auch der Startschuss für das Projekt kamen Mitte Juni und wir haben uns riesig gefreut. Aber es war auch klar, dass wir noch viel mehr Unterstützung brauchen würden und die haben wir auch bekommen – sowohl in der Kooperation mit dem BDI als auch durch Kodak Alaris, die uns viele Großbildfilme zur Verfügung gestellt haben oder auch durch Olympus und die Agentur UP there, everywhere, die uns toll unterstützt haben. Ihnen allen gilt unser großer Dank. Und natürlich haben wir selber ungezählte Arbeitsstunden und auch viele Euro in das Projekt gesteckt.

Wie habt Ihr die Durchführung des Projektes organisiert?
Christoph Morlinghaus: Zuerst haben wir eine Liste mit etwa 35 Wunsch-Superlativen durch alle Themenbereiche recherchiert.

Edda Fahrenhorst: Von denen wir mindestens zehn realisieren…

Christoph Morlinghaus: …aber eigentlich 20 fotografieren wollten. Und die 20 sind es dann auch geworden!

Edda Fahrenhorst: Jedenfalls habe ich eben jene Superlative, genauer gesagt natürlich die Unternehmen und Institutionen, angeschrieben und angerufen. Nicht immer bin ich sofort bei der richtigen Person angekommen, aber ich wurde immer so lange weiterverbunden, bis ich bei dem zuständigen Ansprechpartner gelandet bin. Dabei war meine fabelhafte Erfahrung: Ich bin fast überall sofort auf offene Ohren und Türen gestoßen!

Christoph Morlinghaus: Ich bin dann Anfang August aus Miami – wo ich seit ein paar Jahren wohne – nach Deutschland gekommen und habe mich relativ bald gemeinsam mit meinem Assistenten Raphael Janzer auf den Weg durch Deutschland gemacht.

Edda Fahrenhorst: Schon während Christoph auf der Reise war und die ersten Superlative fotografiert hatte, habe ich immer weiter Termine gemacht und Christoph und Raphael ziemlich im Zickzack durch Deutschland geschickt…

Christoph Morlinghaus: …wobei wir insgesamt über 8.000 Kilometer gefahren sind.

Edda Fahrenhorst: 20 Superlative später war die Phase der Fotografie dann vorbei und für mich war es an der Zeit, mich in die Gedanken um Superlative-Website & Co. zu vertiefen. Für Christoph folgte dann nochmal ein ganz großer Brocken Arbeit.

Christoph Morlinghaus: Ja, ich habe, zurück in Miami, erstmal alle Filme entwickelt und gescannt. Aber ganz reibungslos ging das auch nicht: Direkt nach meiner Landung musste ich nämlich zuallererst mein gesamtes Equipment zusammenpacken und vor Hurricane Matthew in Sicherheit bringen. Das war meine erste Zwangspause. Die zweite kam etwa drei Wochen später: Mein Rechner, der mit dem Scanner zusammen läuft, ist kaputt gegangen. Das hat mich dann noch mal eine Woche Zeit, viel Geld und am allermeisten Nerven gekostet. Aber letztendlich konnte ich Mitte November endlich alle Bilder zu Edda schicken.

Was war denn die größte organisatorische Herausforderung?
Edda Fahrenhorst: Die Zeit war sehr kurz. Wir haben vom eigentlichen Startschuss Mitte Juni bis zum letzten Foto am 2. Oktober entsprechend in nur dreieinhalb Monaten alle Superlative plus Sponsoring organisiert und durchgezogen, das war schon sportlich. Aber ehrlich gesagt entspricht uns dieses Tempo, wir laufen alle zur Höchstform auf, wenn der Druck steigt…
Apropos alle – Christoph und ich haben das Projekt natürlich nicht alleine gestemmt. An der Realisierung waren ebenso meine Kollegen Mike Gamio und Jochen Raiß nicht unerheblich beteiligt. Mike ist etwa viel mit Christoph zusammen zu den Terminen gefahren, ist verantwortlich für den Bau der Superlative-Website und vieles andere mehr.  Jochen hat einiges recherchiert und ein paar Wege zu Unternehmen gebahnt und beide gemeinsam haben uns den Rücken in der Agentur frei gehalten – ohne dem hätten wir gar nicht so intensiv an dem Projekt arbeiten können. Und dann war natürlich noch Raphael Janzer an dem Projekt beteiligt. Ursprünglich als Assistent geplant, hat er schon vom ersten Tag an die gesamte Projektdokumentation in Foto und Film übernommen und seine Sache wirklich mehr als großartig gemacht. Seine Arbeit ermöglicht uns einen tiefen Einblick in Christophs Arbeitsweise und nimmt uns mit auf die Reise zu den Superlativen – die Bilder sind übrigens auf unserem Superlative-Instagram-Account zu sehen. Insgesamt: Ein wirklich tolles Team, mit dem es Spaß macht, zu arbeiten!

Von links nach rechts: Mike Gamio (fotogloria), Edda Fahrenhorst (fotogloria), Raphael Janzer (Projektdokumentation und Assistenz), Christoph Morlinghaus (Fotograf Superlative) und Jochen Raiß (fotogloria)

Für 2017 ist geplant, viele weitere Superlative zu fotografieren – wie ist es dazu gekommen?
Edda Fahrenhorst: Das hat mehrere Gründe. Der erste ist, dass es noch sehr, sehr viele spannende Superlative in Deutschland zu entdecken gibt. Der zweite ist, dass wir in der ersten Phase gar nicht alle Superlative fotografieren konnten, so haben wir bereits Zusagen etwa von dem dem modernsten Luftdrehkreuz der DHL, von dem modernsten Konzertsaal Deutschlands, der Elbphilharmonie, von dem größten Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr und noch einige andere mehr. Und dann ist natürlich noch die Partnerschaft mit dem Bundesverband der deutschen Industrie e.V., dem BDI, zu nennen, denn: Gemeinsam mit dem BDI gehen wir auf die Suche nach den spannendsten Superlativen und sprechen gemeinsam Unternehmen in Deutschland an. Ich bin mir sicher, dass wir als Ergebnis dieser Suche noch viele interessante »Superlative – Made in Germany« finden werden.

Christoph Morlinghaus: Neben den genannten Gründen planen wir vor allem, aus den Bildern eine große Ausstellung und einen opulenten Bildband zu machen. Und dafür sind 20 einfach noch nicht genug. Ich würde gerne 50 Superlative fotografieren. Oder vielleicht sogar 100.

Und welche Superlative wünscht Ihr Euch noch?
Edda Fahrenhorst: Die genannten sind schon klasse, da freue ich mich drauf. Ich persönlich würde gerne noch mehr zum Thema Forschung machen, das Fraunhofer-Institut etwa arbeitet an so vielen spannenden und zukunftsweisenden Themen, das Helmholtz-Institut sicher auch. Und das Goethe-Institut…

Christoph Morlinghaus: Forschung finde ich auch spannend. Mich interessiert außerdem das Thema Massenlandwirtschaft – ich würde etwa gerne die größte Geflügelzucht Deutschlands fotografieren, aber da ist nicht ganz leicht dranzukommen. Die gelbe Wand beim Revierclub BVB wäre auch super. Oder die teuerste Baustelle Deutschlands, den Berliner Flughafen. Die Nationalbibliothek würde mich sehr interessieren und als Energieerzeuger würde ich gerne das größte Atomkraftwerk fotografieren… Es gibt da draußen noch sehr viel zu tun!

 

*Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit  und die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlative? Melden Sie sich gerne bei uns per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

 

Reiling Kunststoff Recycling – der größte PET-Recycler Deutschlands in Hamm

Die Reiling Unternehmensgruppe wurde, auf der Basis eines familiengeführten Rohstoffhandels, dessen Geschichte sich bis zum Anfang des 19ten Jahrhunderts zurückverfolgen lässt, im Jahr 1957 gegründet und hat sich seither auf die Aufbereitung von Altglas, Holz, Papier, Elektroschrott und Plastik – insbesondere auf PET-Flaschen – spezialisiert. In den Werken in Hamm und Marienfeld und demnächst in Burgbernheim werden bis zu 70.000 Tonnen Flaschen pro Jahr in mehrstufigen Aufbereitungsprozessen verarbeitet: Die zu Ballen gepressten PET-Flaschen werden zerkleinert und gehen durch verschiedene Brenn-, Reinigungs- und Waschprozesse. Nach dem Trocknen entstehen sogenannte Flakes, die in unterschiedlichen Farben und Qualitäten die Grundstoffe für neue Produkte bilden.

Wir haben Andreas Schragen aus der Geschäftsführung von der Reiling Kunststoff Recycling GmbH gebeten, uns einige Fragen zu beantworten:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Ein Leichtgewicht schwer im Kommen: PET. Von der Flasche zum Flake – modernste technische Anlagen und größtes Know-How sind die Voraussetzungen für die effiziente Aufbereitung und der Garant für die höchste Farbreinheit. Nur die beste Qualität verlässt unser Werk.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Innovation und Zuverlässigkeit zusammen mit jahrelangem Know-How führt zu hochwertigen Endprodukten. Zu unserer Verantwortung zählen wir die Qualität, die wir durch größte Sicherheit in Form von Stichproben und Laboranalysen bis hin zur Ausgangskontrolle gewährleisten und das bei ca. 70.000 Tonnen Inputmaterial pro Jahr.

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
Reiling als familiäres Unternehmen spricht mit 100 Jahren Erfahrung im Recycling eigentlich schon für sich.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Wir wollen bei diesem Projekt mitmachen, weil wir vielfältig sind und mit dem technischen Fortschritt gehen. Unsere Offenheit gegenüber neuen Herausforderungen ist groß und damit spiegeln wir Innovation und Zuverlässigkeit wider, sowohl im Prozess als auch in der Qualität.

Natürlich wollten wir auch von Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus wissen, was er bei Reiling Kunststoff Recycling erlebt hat:

»Im gesamten Superlative-Projekt ist eine Sache immer wieder erstaunlich: In den letzten Ecken  oder in irgendwelchen Straßen der Industriegebiete Deutschlands finden sich Marktführer für die verschiedensten Themen – so auch in Hamm, wo wir bei Reiling Kumststoff Recycling zu Gast waren.

Schon bei der Vorbesichtigung wurde mir schnell klar, dass die Anlage innovativ auf höchster Ebene arbeitet und das an einem echten Zukunftsthema, dem Recycling. Ich habe 17 Jahre im Ausland gelebt und kann nur sagen, dass Deutschland ganz weit vorne ist mit dem Thema insgesamt und offenbar also auch in puncto Kunststoffrecycling.

Nachdem ich also einmal in der gesamten Anlage herumgeführt worden war, durfte ich mich frei bewegen und frei und mit viel Zeit fotografieren – optimale Bedingungen also. Am Meisten hat mich (auch wenn die gepressten PET-Ballen ebenfalls schön waren) der Teil der Anlage fasziniert, an dem die Etiketten von den Flaschen gelöst werden und schneeflockengleich auf einen großen Berg der PET-nutzenden Markenvielfalt rieseln…«

* Wenn Sie mehr über die Reiling Unternehmensgruppe erfahren möchten, dann bitte HIER entlang

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist von Andreas Schragen und Christoph Morlinghaus und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

***Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.

Elbphilharmonie in Hamburg – das begehrenswerteste Konzerthaus Deutschlands

Der Beschluss, ein neues Wahrzeichen und »Kulturdenkmal für alle« für Hamburg zu bauen, fiel 2007. Neun Jahre später war es dann so weit, die Elbphilharmonie wurde eröffnet. Seither wurden ungezählte Konzerte gespielt und knapp 6 Millionen Menschen haben das Konzerthaus im Hafen besucht.

Wir haben Julia Mahns von der Elbphilharmonie-Unternehmenskommunikation gebeten, uns ein paar Fragen zu beantworten:

Bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Am 11. und 12. Januar 2017 wurde die Elbphilharmonie Hamburg eröffnet
Seitdem ist das Konzerthaus Anziehungspunkt für alle Hamburger und für Gäste aus der ganzen Welt. Das spektakuläre Gebäude vereint drei Konzertsäle, einen großen Musikvermittlungsbereich, Gastronomie, ein Hotel, ein Parkhaus und die öffentliche
Plaza, die Besuchern einen einmaligen Panoramablick über die gesamte Stadt
bietet.

Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Superlativ wissen.
Eröffnung: 11. Januar 2017
Höchster Punkt: 110 m ü. NN
Höhe der Plaza: 37 m
Sitzplätze im Großen Saal: 2.100
Anzahl der Wohnungen: 45
Anzahl Dachpailetten: ca. 5.800 Stück
Anzahl Treppenhäuser: 11
Gesamtgewicht Gebäude: 200.000 t
Besucher seit Eröffnung: 5,8 Millionen (Stand April 2018)

Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlative geworden?
Entworfen wurde die Elbphilharmonie von dem renommierten Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron. Auf einem Backsteinsockel – dem ehemaligen Kaispeicher A, der
zwischen 1963 und 1966 am Hafen errichtet und dann als Tee-, Tabak-und Kakaolager genutzt wurde – ragt heute ein gläserner Neubau mit einer geschwungenen Dachlandschaft bis zu 110 Meter hoch in den Himmel. Erbaut an der westlichen Spitze der modernen HafenCity, Europas größtem innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekt, in direkter Nachbarschaft zum UNESCO-Welterbe Speicherstadtund Kontorhausviertel mit Chilehaus, wirkt die Elbphilharmonie wie ein Symbol für die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt. Schon jetzt haben seit Eröffnung im Januar 2017 5,8 Millionen Menschen die Elbphilharmonie besucht.

Orchesterkonzerte und konzertante Opernaufführungen mit den besten Orchestern der
Welt, Klavier-, Streichquartett – und Liederabende sind ebenso zu erleben wie Weltmusik, Elektro oder Pop. Internationale Stars prägen den musikalischen Herzschlag des Hauses genauso wie die Künstler und Ensembles der Stadt. Das NDR Elbphilharmonie Orchester mit seinem Chefdirigenten Thomas Hengelbrock ist als Residenzorchester in die Elbphilharmonie eingezogen, das Ensemble Resonanz hat im Kleinen Saal einen neuen Raum für seine exzellenten, insbesondere der zeitgenössischen Musik verpflichteten
Konzertprogramme gefunden. Ihr umfangreiches Musikvermittlungsprogramm mit Konzerten für Kinder und Familien, Mitmachprojekten und Workshops für alle Altersklassen macht sie zu einer lebendigen Plattform für musikalische Begegnungen ganz unterschiedlicher Art.

Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Die Elbphilharmonie mit einem repräsentativen Foto aus dem Großen Saal in der Superlative-Sammlung als ein architektonisch sehr besonderes Gebäude und einzigartiges Konzerthaus zu präsentieren.

Selbstverständlich haben wir auch Superlative-Fotograf Christoph Morlinghaus gebeten, uns von seinen Erlebnissen in der Elbphilharmonie zu erzählen:

»Das ich in der Elbphilharmonie fotografieren durfte bedeutet mir sehr viel. Ich bin schon immer ein Fan von dem Gebäude gewesen und ich wollte einfach gerne wissen, was ich für ein Bild machen würde – es gibt schon gute Fotos von anderen Fotografen.

Schon bei der ersten Besichtigung war klar, dass es nicht einfach werden würde, ein noch ungesehenes Bild zu machen – ich bin Runde um Runde durch den Saal gelaufen, treppauf, treppab und habe dabei Möglichkeiten geknipst. Beim Sichten habe ich dann gesehen, wie schwierig es wirklich ist, dort vernünftig zu fotografieren…

Am Shooting-Tag jedenfalls hatte ich einen recht genauen Plan, was zu tun ist, bin aber auch da tatsächlich mächtig ins Schwitzen gekommen, denn ich habe mir selber eine wirklich schwere Aufgabe gestellt. Und natürlich hatte ich zwischen den Proben nicht ewig Zeit… Ich denke aber, dass ich es am Ende hinbekommen habe, ein gutes und neues Bild zu machen.

Und es gibt etwas, was ich nicht vergessen werde: Beim ersten Besichtigungstermin durften wir uns frei im großen Saal bewegen, waren quasi alleine und durften zuhören, wie jemand, dessen Namen ich leider nicht weiß, den Flügel Probe gespielt hat. Das war einmalig – danke Frau Mahns, dass wir das erlebeben durften!«

* Wenn Sie mehr über die Elbphilharmonie erfahren möchten, dann bitte HIER entlang

**Der Superlative-Fotograf ist Christoph Morlinghaus, organisiert wird das Projekt von fotogloria|büro für fotografische zusammenarbeit, die Projektdokumentation ist von Mike Gamio und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.

**Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.