Wenn man im Lexikon nachschlägt, erfährt man über die geographische Lage von Papenburg, dass es die nördlichste Stadt des Landkreises Emsland ist, dass die Stadt nur 15 Kilometer östlich der niederländischen Grenze liegt, und das im Westen der Stadt sowohl der Dortmund-Ems-Kanal als auch die Ems Ihren Weg zur See finden. Außerdem schmückt sich Papenburg mit dem Attribut, der südlichste Seehafen Deutschlands zu sein.
Vor allem aber beheimatet Papenburg, nicht zuletzt dank genau dieser optimalen geographischen Bedingungen, seit mehr als 220 Jahren eines der beeindruckendsten »Superlative – Made in Germany«: Die Meyer Werft – die größte Werft Deutschlands.
Meyer Werft: Kreuzfahrtschiffe für Kunden aus der ganzen Welt
Als einer der größten Arbeitgeber der Region baut die Werft riesige Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Gastanker für Kunden aus aller Welt, die ein- bis zweimal jährlich in die nahe gelegene Nordsee überführt werden. Für das groß angelegte Fotoprojekt »Superlative – Made in Germany« durften wir in der Meyer Werft fotografieren und Michael Wessels (Unternehmenskommunikation Meyer Werft) hat uns einige Fragen zu dem Unternehmen beantwortet:
Herr Wessels, bitte stellen Sie Ihr Unternehmen vor.
Die in Papenburg ansässige Meyer Werft GmbH & Co. KG wurde 1795 gegründet und befindet sich in siebter Generation im Familienbesitz. Als Geschäftsführende Gesellschafter leiten Bernard Meyer, Dr. Jan Meyer, Tim Meyer und Lambert Kruse, die Geschicke des Unternehmens.
Bitte lassen Sie uns einige Daten und Fakten zu Ihrem Unternehmen wissen.
Die Meyer Werft beschäftigt heute mehr als 3.300 Menschen und gehört zu den größten Arbeitgebern der Region. Das private Familienunternehmen bildet rund 270 Auszubildende in neun verschiedenen Berufen aus. Die Werft hat Beschäftigung bis in das Jahr 2023.
Ein paar Sätze zur Historie: Wie ist Ihr Superlativ zu einem Superlativ geworden?
Wir sind mit den Anforderungen unserer Kunden und unseren Schiffprojekten gewachsen.
Was hat Sie gereizt, bei dem Projekt »Superlative – Made in Germany« mitzumachen?
Eine nette Anfrage von fotogloria.
Natürlich wollten wir auch von dem Superlative-Fotografen Christoph Morlinghaus wissen, was er in der größten Werft Deutschlands erlebt hat:
»Der Termin bei der Meyer Werft war der allererste Superlative-Termin überhaupt – am 8.8.2016 – und ich wusste nur, was Michael Wessels vorher an fotogloria geschrieben hatte: ‚Der Fotograf kann mich dann auch begleiten, wenn ich ein aktuelles Bild vom Schiff mache. Ich mache die Bilder von oben in der Halle, das ist eine einmalige Gelegenheit, da dorthin sonst keine Besucher mit dürfen. Da wir aber keinen Aufzug nach oben haben, ist es ein langer Weg mit 239 Treppenstufen.‘
Nicht, das wir viele Treppenstufen scheuen würden, aber mit etwa 100 Kilo Equipment im Gepäck haben wir dafür dann nur das Nötigste geschultert und sind Michael Wessels den langen, den sehr langen Weg nach oben gefolgt. Auf dem letzten Treppenabsatz angekommen, bot sich ein beeindruckender Anblick: Zwei fast fertige Kreuzfahrtschiffe lagen uns in dieser riesigen Halle quasi zu Füßen.
An dem Tag hatten wir jedenfalls nur sehr begrenzt Zeit, da die Schiffe kurz vor dem Auslaufen waren und in diesen Zeiten jeder Mitarbeiter der Werft rotiert. Ich baute die Kamera sehr schnell auf und die Zeit reichte exakt für einen einzigen Schuss. Leider, denn als wir gerade gehen wollten, kam die Sonne heraus und die Halle verwandelte sich in ein großes Lichtspektakel, inszeniert von Richard Wagner und dem lieben Gott persönlich. Aber ohne aufgebaute Kamera und ohne Zeit…
»Da stand es in der Meyer Werft vor mir, ein halbiertes Kreuzfahrtschiff«
Michael Wessels jedenfalls sagte uns nach diesem Erlebnis sofort zu, dass wir noch einmal kommen dürften, um weiter zu fotografieren. Dann allerdings, so sagte er, wären die Schiffe nicht fast fertig, sondern noch im Bau. So war es dann auch und beim zweiten Termin standen wir tatsächlich vor einem halben Kreuzfahrtschiff mit direktem Blick in die Kabinen, in halbierte Treppenhäuser und in den offenen Rumpf. Was für ein Anblick!
Ich weiß auch noch, wie ich gleichzeitig gedacht habe, dass die Schiffe im Vergleich zu dieser Halle fast klein wirken. Kein Wunder, denn ich habe nicht nur in der größten Werft Deutschlands, sondern auch in einem der größten überdachten Baudocks der Welt gestanden.«
*Mehr über die Meyer Werft erfahren Sie HIER.
**»Superlative – Made in Germany« ist ein freies und gemeinsames Fotoprojekt von Christoph Morlinghaus und von fotogloria | büro für fotografische zusammenarbeit.
***Die Projektdokumentation ist von Raphael Janzer und den Artikel geschrieben hat Edda Fahrenhorst.
***Haben Sie auch ein spannendes Superlativ? Melden Sie sich gerne per EMAIL. Wenn Sie mögen, können Sie sich auch gerne bei unseren »Fragen und Antworten« umsehen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen.